Das Wichtigste in Kürze
- Ähnlich sah es beim MDax der mittelgrossen Unternehmen aus, der letztlich nur um 0,30 Prozent auf 25.565,31 Punkte nachgab.
Der deutsche Leitindex verzeichnete am Mittwoch den dritten Verlusttag in Folge nach der vorangegangenen Erholungsrally. Er konnte aber immerhin bei 12.234,18 Punkten sein Minus auf 0,59 Prozent eindämmen.
Ähnlich sah es beim MDax der mittelgrossen Unternehmen aus, der letztlich nur um 0,30 Prozent auf 25.565,31 Punkte nachgab.
Auslöser der Entspannung im späten Handel waren Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der wieder einmal Hoffnungen auf ein Ende des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits schürte. Er bestritt zudem den Vorwurf, er habe seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj in einem Telefongespräch aufgefordert, Ermittlungen zum Schaden von Joe Biden einzuleiten. Biden ist nach jetzigem Stand der aussichtsreichste Präsidentschaftsbewerber der Demokraten für die Wahl 2020. Diese bereiten sich nun auf ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump vor.
«Am Aktienmarkt wird es zusehends ungemütlicher», kommentierten die Autoren des täglichen Bernecker-Börsenbriefes. Nach dem «Freudentaumel» der vergangenen Wochen hätten die schwachen europäischen Einkaufsmanagerindizes am Montag die aktuell schlechte Stimmung ausgelöst. Zwar stemmten sich die wichtigen Notenbanken mit einer lockereren Geldpolitik gegen die wenig erfreulichen Konjunkturaussichten. Die Währungshüter müssten allerdings «immer mehr aufpassen, nicht zu Getriebenen der Märkte zu werden».
Auch an Europas Börsen herrschte Verkaufsstimmung: Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,54 Prozent auf 3513,03 Zähler. In Paris ging es mit den Kursen ebenfalls nach unten, während der Markt in London fast unverändert schloss. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial notierte indes zum europäischen Handelsende ein halbes Prozent fester.
Am deutschen Aktienmarkt hatte mit Pfeiffer Vacuum ein weiteres Unternehmen seine Jahresziele gesenkt - und das schon zum zweiten Mal binnen zweier Monate. Mit einem Kurseinbruch von rund 21 Prozent waren die Titel des Vakuumpumpenhersteller Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax.
Im Dax schlug sich Continental mit einem minimalen Kursplus vergleichsweise gut. Der Autozulieferer und Reifenhersteller will der Branchenkrise mit einem Stellenabbau und Kostensenkungen trotzen.
Beim angeschlagenen Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp setzte sich mit Blick auf den Führungswechsel letztlich eine leicht positive Interpretation durch: Die in den MDax abgestiegenen Aktien schlossen moderat im Plus. Vorstandschef Guido Kerkhoff soll nach dem Willen massgeblicher Aufsichtsräte schon nach einem Jahr im Amt wieder gehen. Das Ruder soll jetzt vorübergehend die bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Martina Merz übernehmen.
MDax-Spitzenreiter war Osram mit einem Kursanstieg von über zwei Prozent. Der Übernahmekampf um den Lichtspezialisten geht weiter: Der Finanzinvestor Bain Capital will den Halbleiterkonzern AMS nun mit dem Finanzinvestor Advent als neuem Partner ausstechen.
Schlagzeilen machte auch der grösste deutsche Technologie-Börsengang seit dem Platzen der Dotcom-Blase zur Jahrtausendwende. Allerdings enttäuschte die Aktie von Teamviewer, einem Hersteller von Software zur Computer-Fernwartung und Videokonferenzen, an ihrem ersten Handelstag: Der Schlusskurs von 25,30 Euro lag klar unter dem Ausgabepreis von 26,25 Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,56 Prozent auf minus 0,60 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11 Prozent auf 146,14 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,44 Prozent auf 174,07 Zähler. Der Eurokurs sank auf 1,0943 US-Dollar Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0982 Dollar festgesetzt.