Menschenkette am Bodensee gegen Corona-Massnahmen
Wegen des schlechten Wetters kamen weniger Menschen als angekündigt nach Konstanz, um gegen die Corona-Massnahmen zu demonstrieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Für das Wochenende sind in und um Konstanz 29 Veranstaltungen bewilligt.
- Es wird Demos gegen die Corona-Massnahmen aber auch gegen Rassismus geben.
- Geplant ist auch die Bildung einer Menschenkette rund um den Bodensee.
In Konstanz und Kreuzlingen am Bodensee ist ein grosses Protest-Wochenende angesagt. Am Samstag und Sonntag gibt es Demonstrationen unter anderem gegen Corona-Massnahmen. Etliche Bürgerinitiativen haben zu Gegenkundgebungen aufgerufen.
Die Stadt Konstanz rechnete mit mehreren tausend Teilnehmern. Laut Polizeiangaben laufen die Demos aber nur schleppend an. Bis zum frühen Nachmittag hätten sich «einzelne kleinere Gruppen» mit jeweils einigen Dutzend Demonstranten in der Stadt versammelt, sagte ein Polizeisprecher zu AFP.
29 Versammlungen an mehreren Orten in Konstanz und an der deutsch-schweizerischen Grenze «Klein Venedig» sind bewilligt, mit Corona- und Sicherheitsauflagen. Die Polizei steht mit einem Grossaufgebot bereit. Die Lage sei überall ruhig und unter Kontrolle.
Menschenkette um den Bodensee
Tausende Menschen haben am Samstag am Bodensee für und gegen die Corona-Politik demonstriert. Mit einer Friedens-Menschenkette hat unter anderem die Initiative «Querdenken» entlang des Seeufers mehr als 1000 Menschen mobilisiert.
Diese Zahl blieb weit unter den Erwartungen der Veranstalter, die mit 15'000 Personen gerechnet hatten. Die Menschenkette hätte durch Österreich, Deutschland, Liechtenstein und die Schweiz führen und damit vier Länder miteinander verbinden sollen.
Die ein oder andere Veranstaltung fiel den Angaben nach bei Regen auch ganz ins Wasser. Mit Beginn der sogenannten Friedensmenschenkette um den Bodensee und bei besserem Wetter strömten dann aber mehr Menschen zu den Veranstaltungen.
Die SP Kreuzlingen und weitere Organisationen versammeln sich an der Grenze zu Gegendemonstrationen, nach dem Motto «Spread Love, not Corona». Sie wollen ein «starkes Signal für Demokratie und Solidarität» senden. Auch die Thurgauer Kantonspolizei ist mit einem Grossaufgebot vor Ort.
Nicht alle Demos richten sich gegen Corona-Massnahmen
Auslöser für die Vielzahl von Kundgebungen war die Ankündigung der deutschen Initiative «Querdenken». Diese sieht vor, eine bundesweite Demonstration am Bodensee zu veranstalten. In vielen der angemeldeten Veranstaltungen in Konstanz geht es aber um Themen wie Solidarität und den Kampf gegen Rassismus.
Bei Regenwetter protestierten am Samstagmittag etwa 150 Menschen am Hafen gegen rechte Hetze und für Corona-Massnahmen.
Ende August hatten Rechtsextremisten bei einer Corona-Demo in Berlin Flaggen des deutschen Kaiserreichs geschwenkt. Für die Kundgebungen wurden «Zeichen, die einen deutlichen Bezug zu den Verbrechen des Nationalsozialismus und eine Verbindung zu der aktuellen Corona-Pandemie herstellen», verboten.