Deutsche Autorin Helga Schubert gewinnt Bachmann-Preis
Bei der 44. Austragung des Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt sorgte die Schweiz nur in der Jury für Spektakel. Den Hauptpreis gewann die 80-jährige deutsche Autorin Helga Schubert.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach drei Tagen herrschte am Samstag eine gewisse Verlegenheit.
Die Jury hatten mal anerkennend geurteilt, mal mit Kritik und Irritation reagiert. Doch keiner der 14 Beiträge hatte sich als dringlicher Favorit herauskristallisiert. So blieb die Spannung für die sonntägliche Preisentscheidung erhalten.
Es war dennoch keine Überraschung, dass die 80-jährige Helga Schubert mit dem diesjährigen Ingeborg Bachman-Preis ausgezeichnet worden ist. Der Preis ist mit 25'000 Euro dotiert. Ihr berührender Text „Vom Aufstehen“ erinnert sich in Rückblenden an Krieg, Flucht, die DDR und eine Mutter, die das Leben der Tochter bis ins Alter prägte, weil sie über hundert Jahre alt wurde.
Der diesjährige Bachmann-Preis war aus Schweizer Sicht durch drei solide Lesungen geprägt, die bei der Jury aber nur mässigen Anklang fanden. Als einziger schaffte es Levin Westermann auf die Shortlist.
Wegen Corona wurden der 44. Bachmann-Preis ohne Publikum durchgeführt. Die Juroren sassen je zuhause vor der Kamera, die Lesungen waren vorher schon aufgezeichnet worden. Das distanzierte Setting mochte die Live-Atmosphäre nicht vergessen zu machen.