Deutsche Bahn lehnt Züge von Bombardier wegen Mängel ab
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Bahn lehnt 25 Züge des Herstellers Bombardier ab.
- 17 Züge der Serie sind bereits in Betrieb.
- Die Züge weisen grosse Mängel auf.
Die deutsche Bahn hat Probleme beim Aus- und Umbau des Fernverkehrs. Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, verweigert der Konzern die Abnahme von 25 neuen Intercity-Zügen vom Hersteller Bombardier. Für den Zugbauer bahnen sich grosse Probleme an. Laut Branchenkreisen hat der Auftrag einen Wert von 400 Millionen Euro.
Jeder vierte Zug zu spät
Die Bahn klagt über Pannen und Verspätungen. Zurzeit kommt jeder vierte Zug zu spät an. Schuld seien die Züge, heisst es. 17 der insgesamt 42 doppelstöckigen ICs der Serie sind bereits in Betrieb – von Beginn an mit grossen Problemen.
Bei Wechsel der Fahrtrichtung «bricht das Betriebssystem des Zuges regelmässig zusammen», heisst es in Bahn-internen Dokumenten. Mit einem zweiten Lokführer können die Probleme teilweise behoben werden, oft falle der Zug aber ganz aus. Das System des Zuges braucht eine Stunde, um zu starten.
Infolge der Probleme sei nun die Aufnahme der Züge des baugleichen Typs gestoppt worden. Dies führt jedoch zu Kapazitätsproblemen, denen die neuen Züge entgegengewirkt hätten.
Bombardier äussert sich nicht zu den Vorwürfen. Auch ein Bahn-Sprecher sagte: «Interne Dokumente oder Marktgerüchte kommentieren wir grundsätzlich nicht.» Dass die Bahn 25 weitere IC-Züge nicht annehme, stimme jedoch. Es wird eine schnelle Behebung der Mängel erwartet.
Probleme in der Schweiz
Seit Ende 2018 verkehren auch in der Schweiz neue Züge von Bombardier. Diese weisen ebenfalls einige Mängel auf, unter anderem Türstörungen und Softwareprobleme. Viele Passagiere kritisierten den Zug als unruhig. Er wurde als «Schüttelzug» und «Lotterzug» beschimpft.
Bombardier selber rechtfertige sich Ende letzten Jahres, 75 Prozent der Störungsursachen eliminiert zu haben.