Nach einem abgesagten Warnstreik gibt es Bewegung im Tarifkonflikt. Der Konzern und die Gewerkschaft haben für heute Gespräche angekündigt. Über mögliche Inhalte schweigen beide Seiten.
Die EVG will in ihren Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und Dutzenden weiteren Eisenbahn-Unternehmen höhere Löhne durchsetzen.
Die EVG will in ihren Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und Dutzenden weiteren Eisenbahn-Unternehmen höhere Löhne durchsetzen. - Martin Schutt/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Deutsche Bahn und EVG führen Gespräche im Tarifkonflikt.
  • Treffen soll nächste offizielle Tarifrunde vorbereiten.
  • EVG fordert 650 Euro mehr pro Monat oder 12 Prozent bei oberen Einkommen.
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Über den Ort und die genaue Uhrzeit hatten beide Seiten zuvor Vertraulichkeit vereinbart. Bei dem Treffen soll der Bahn zufolge vor allem die nächste offizielle Tarifrunde in der kommenden Woche in Fulda vorbereitet werden.

Bei einem Vergleich vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am vergangenen Wochenende konnten die Tarifparteien einen Knackpunkt beim Thema Mindestlohn weitgehend aus dem Weg räumen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte daraufhin einen angekündigten 50-Stunden-Warnstreik kurzfristig abgesagt. Dennoch liegen beide Seiten bei Forderung und Angebot nach wie vor weit auseinander.

Bislang keine inhaltlichen Gespräche

Die EVG will in ihren Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und Dutzenden weiteren Eisenbahn-Unternehmen unter anderem 650 Euro mehr pro Monat oder 12 Prozent bei den oberen Einkommen durchsetzen, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Bahn hat bislang neben einer Inflationsausgleichsprämie prozentuale Steigerungen von insgesamt 10 Prozent bei den unteren und mittleren sowie 8 Prozent bei den oberen Einkommen in Aussicht gestellt. Bei der Laufzeit sieht der Konzern 27 Monate vor.

Trotz mehrerer Tarifrunden war es bislang nicht zu inhaltlichen Gesprächen über die konkreten Forderungen gekommen. Die EVG wollte zunächst das Thema Mindestlohn klären. Rund 2000 Beschäftigte erhielten diesen bislang nur über Zulagen. Die Gewerkschaft wollte den gesetzlichen Mindestlohn in Höhe von derzeit 12 Euro die Stunde aber rückwirkend in die Tariftabellen aufnehmen, so dass sich alle künftigen Einigungen auf diesen höheren Sockel beziehen können.

Die Bahn hat dem inzwischen zugestimmt. Allerdings hat die EVG auch nach dem Vergleich vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt in manchen Details Gesprächsbedarf. Möglich, dass darüber an diesem Mittwoch weiter gesprochen wird. Über Inhalte liessen beide Seiten allerdings zunächst nichts verlauten. Die offizielle nächste Verhandlungsrunde bei der Bahn ist für den 23. und 24. Mai in Fulda angesetzt.

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