Deutsche Bahn verstärkt Masken-Kontrollen
Wer Zug fährt, muss Maske tragen. Damit sich besonders während der Weihnachtszeit die Fahrgäste daran halten, verstärken die Deutsche Bahn und die Bundespolizei die Kontrollen. Viel zu tun haben die Einsatzkräfte derzeit aber nicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Maske nur unter der Nase, unterm Kinn oder gleich ganz ohne: Damit dieses Bild in den Zügen vor allem während der Weihnachtszeit die Ausnahme bleibt, wollen die und die Bundespolizei die Einhaltung der Maskenpflicht im Dezember verstärkt kontrollieren.
Tausende Bundespolizisten und Sicherheitsmitarbeiter sollen in den kommenden Wochen dafür sorgen, dass täglich in rund jedem zweiten Fernzug ein Kontrollteam unterwegs ist. Mit einem bundesweiten Aktionstag machen der Konzern und die Bundespolizei am Montag (7. Dezember) auf die Massnahmen aufmerksam.
Bahn wirbt bei den Fahrgästen um Vertrauen
Hunderte Einsatzkräfte sind im ganzen Land in Regional- und Fernzügen sowie Strassen-, S-, und U-Bahnen im Einsatz. Die Aktion ist Teil des Sicherheitskonzepts, mit dem die Deutsche Bahn über die Weihnachtstage für Vertrauen bei den Fahrgästen wirbt.
«Wir haben sicherlich über 2000 Kolleginnen und Kollegen von der DB Sicherheit im Einsatz», sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber am Montag. «In jedem zweiten Zug wird das Tragen der Maske auch kontrolliert.» Auch die Bundespolizei setze zu diesem Zweck 6000 Beamte ein, sagte Bundespolizeipräsident Dieter Romann.
Die Bahn betont stets, dass ein Grossteil der Fahrgäste sich an die Maskenpflicht halte. «Inzwischen sind Verstösse die absolute Ausnahme», sagte Huber. Bei mehr als 99 Prozent der Kunden gebe es nichts zu beanstanden. Lediglich bei einem Prozent müssten die Polizisten und Sicherheitsmitarbeiter tätig werden.
Bei Verstoss werden Bussgelder fällig
«Wir haben im Einzelnen seit September dieses Jahres bis einschliesslich das vergangene Wochenende in der Bahn etwa 200.000 Personen angetroffen, die keine Maske trugen», sagte Romann. Davon seien bei 3600 Fahrgästen die Personalien aufgenommen und an die Gesundheitsämter weiter geleitet worden, sodass Bussgelder fällig würden. In 500 Fällen mussten die kontrollierten Personen am nächsten Bahnhof aussteigen.
Viel zu tun haben die Einsatzkräfte derzeit allerdings nicht, wie sich beispielhaft an einer Regionalfahrt am Montagvormittag vom Berliner Hauptbahnhof zum neuen Hauptstadt-Flughafen BER zeigt. Im Zug sassen nur wenige Fahrgäste, die meisten tragen ihre Mund-Nase-Bedeckungen korrekt. Notiert oder gar des Zuges verwiesen wurde niemand. Auch im Fernverkehr ist derzeit wenig los. Laut Bahn liegt die Auslastung aktuell bei maximal 25 Prozent.
15 neue ICE-4-Züge ab Mitte Dezember geplant
Damit das auch über die Weihnachtstage so bleibt, stockt die Bahn ihr Angebot auf. Mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember kommen 15 neue ICE-4-Züge auf die Strecke und damit rund 13.000 zusätzliche Sitzplätze. Zudem will der bundeseigene Konzern 100 Sonderfahrten in der Weihnachtszeit anbieten. «Es gibt mehr Angebot bei weniger Reisenden, um das Ganze zu entzerren», sagte Scheuer.
Ob zur Finanzierung dieses zusätzlichen Angebots weitere Hilfen seitens des Bundes nötig werden, sagte Bahnvorstand Huber am Montag nicht. Aus dem Konjunkturpaket, das die Bundesregierung während des ersten Lockdowns im Frühjahr geschnürt hatte, soll die Bahn bereits fünf Milliarden Euro für die Einbussen in der Corona-Krise erhalten. Die Hilfe muss aber noch von der EU-Kommission genehmigt werden.
«Wenn wir gerade mal eine Auslastung von 25 Prozent haben und das an den stärksten Tagen, dann hat das wirtschaftliche Auswirkungen», betonte Scheuer. Auch der Flugverkehr verzeichne massive Nachfrageeinbussen. «Das heisst, nach der Krise müssen wir alle Kräfte zusammen bündeln, um weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein und diese schweren Verluste auszugleichen.»