Deutsche Ex-Ministerin verliert Doktortitel
Die ehemalige Familienministerin Franziska Giffey hat ihren Doktortitel verloren. Grund dafür sind Plagiatsvorwürfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Die ehemalige Bundesministerin Franziska Giffey ist ihren Doktortitel los.
- Trotz diesem Rückschlag will sie weiter an ihrer Bürgermeister-Kandidatur festhalten.
Die Freie Universität Berlin entzieht der ehemaligen deutschen Familienministerin Franziska Giffey (SPD) den Doktortitel. Das Präsidium habe dies nach umfassender Beratung einstimmig beschlossen, teilte die Hochschule am Donnerstag mit.
Giffey hält an Bürgermeister-Kandidatur fest
Der Doktorgrad sei durch «Täuschung über die Eigenständigkeit ihrer wissenschaftlichen Leistung» erworben worden, so die Hochschule zur Begründung. Es seien Texte und Literaturnachweise anderer Autoren übernommen worden, ohne dass dies hinreichend gekennzeichnet worden sei.
Nach langen Diskussionen um ihre Doktorarbeit und den Plagiatsvorwürfen hatte Giffey im Mai das Amt der Bundesfamilienministerin aufgegeben. Trotzdem will sie an ihrer Spitzenkandidatur für die Abgeordnetenhauswahl im September festhalten. Giffey will als Nachfolgerin von Michael Müller regierende Bürgermeisterin der deutschen Hauptstadt Berlin werden.
Fransiska Giffey galt als Nachwuchshoffnung
Im Herbst 2019 hatte die FU Giffey wegen Mängeln in ihrer Dissertation eine Rüge erteilt. Damals wurde ihr der Titel aber nicht entzogen. Nach Kritik an diesem Verfahren kündigte die FU eine erneute Prüfung durch ein neues Gremium an.
Giffey galt als Nachwuchshoffnung der deutschen Sozialdemokraten. Im Alter von nur 39 Jahren wurde sie Bundesministerin. Davor hatte sie sich schon als Bürgermeisterin des Berliner Problembezirks Neukölln einen Namen gemacht. Sie ist nicht die erste deutsche Politikerin, die wegen einer Plagiatsaffäre ihren Posten verlor.