Deutsche Klima-Kleber zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt
Nach Blockaden sind drei deutsche Mitglieder der «Letzten Generation» zu Haftstrafen verurteilt worden. Es ist das bisher härteste Urteil gegen die Gruppe.
Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland wurden drei Aktivisten der «Letzten Generation» zu Haftstrafen verurteilt.
- Es ist das bisher härteste Urteil gegen die Mitglieder der Klimabewegung.
Drei deutsche Mitglieder der Klimabewegung «Letzte Generation» sassen nur wenige Stunden nach einer Verurteilung wieder auf der Strasse. Nun müssen sie für mehrere Monate ins Gefängnis. Es ist das bisher härteste Urteil gegen Aktivisten der Gruppe.
Wie kam es dazu?
Drei Aktivisten wurden im März wegen einer Strassenblockade zu Geld- und kurzen Freiheitsstrafen verurteilt. Nur wenige Stunden später sassen sie aber wieder auf der Strasse. Und klebten sich erneut fest.
«Eine schnellere Rückfallgeschwindigkeit kann es nicht geben», wird die im Fall tätige Staatsanwältin vom «Spiegel» zitiert. «Sie haben das erste Urteil nicht zum Anlass genommen, ihr Verhalten zu hinterfragen».
Gesamtstrafe noch ausstehend
Wegen Nötigung wurden die Aktivisten in der Folge zu Haftstrafen von fünf, vier und drei Monaten ohne Bewährung verurteilt. Es ist das bislang härteste Urteil, das in Deutschland bisher gegen die Klimabewegung verhängt wurde.
Ein weiterer Angeklagter erhielt drei Monate Haft auf Bewährung. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.
Mit der Aktion hätten sie auf mangelhafte Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels aufmerksam machen wollen, so die Aktivisten. «Ich möchte später zu den Menschen gehören, die sagen können: Ich habe alles in meiner Macht Stehende getan, um den Klimawandel aufzuhalten», wird ein Angeklagter zitiert.
Ein weiterer betonte, er sehe derzeit keine anderen wirksamen Protestformen als die Strassenblockaden. Die Aktivisten seien friedlich, zerstörten nichts und drohten niemandem Gewalt an. «Ich sehe unseren Protest nicht als Verbrechen», so der Aktivist.