Deutsche müssen in England bald nicht mehr in Quarantäne

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Grossbritannien,

Mit «Luftbrücken» will die britische Regierung Sommerurlaube ermöglichen und Quarantänemassnahmen verhindern. Doch die nur für England geltenden Massnahmen stossen auf grosse Bedenken.

Enland lockert seine Quarantäne-Vorschriften für Einreisende. Foto: Matt Dunham/AP/dpa
Enland lockert seine Quarantäne-Vorschriften für Einreisende. Foto: Matt Dunham/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Rechtzeitig zum Sommerurlaub lockert England seine wegen der Corona-Pandemie getroffenen Quarantäne-Vorschriften für Einreisende aus 59 Ländern.

Von der neuen Regelung profitieren zudem 14 Überseegebiete, wie aus einer Liste der Regierung hervorgeht. Besucher unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien müssen sich ab 10. Juli bei ihrer Ankunft nicht mehr für 14 Tage isolieren.

Damit können auch Engländer zum Beginn der Sommerferienzeit in andere Länder reisen und müssen bei ihrer Rückkehr nicht in Selbstisolation. Die Regierung gehe davon aus, dass eine Reihe der von der Quarantäne ausgenommenen Länder auch einreisende Briten nicht zur Selbstisolation auffordern werde, hiess es.

Nicht auf die Liste geschafft haben es zum Beispiel China, Indien, Russland, Schweden, Portugal, die USA und Mexiko. Hier hatten Experten die Pandemie-Lage als nicht sicher genug eingeschätzt. Die Selbstisolation bleibt für diese Fluggäste bestehen. Die Liste wird nach Regierungsangaben regelmässig überprüft.

Die neue Regelung zu den sogenannten Luftbrücken gilt nur für England - in den Landesteilen Wales, Schottland und Nordirland sind weiter die alten Vorschriften in Kraft. Ein schottischer Regierungssprecher kritisierte, dass die Lockerungen für «Staaten mit einem unterschiedlichen (Corona-)Risiko» gelten. Ausserdem wäre es sinnvoller, dass sich zunächst alle britischen Landesteile auf ein gemeinsames Vorgehen einigten. Auch aus Wales gab es Kritik.

«Der heutige Tag markiert den nächsten Schritt zur vorsichtigen Wiederöffnung unsere grossen Nation», teilte Verkehrsminister Grant Shapps mit. Das seien gute Nachrichten für die Briten und für britische Unternehmen. «Wir werden nicht zögern, schnell zu handeln, um uns zu schützen, falls die Infektionsraten in Ländern steigen, mit denen wir uns wieder verbinden.»

Einreisende nach Grossbritannien müssen seit dem 8. Juni an der Grenze ihre Adress- und Kontaktdaten hinterlassen und zwei Wochen lang in Quarantäne gehen. Wer sich nicht an die 14-tägige Pflicht zur Selbstisolation hält, muss mit einem hohen Bussgeld rechnen. Mehrere Fluggesellschaften hatten dagegen Klage eingereicht.

Mit der Quarantänepflicht will die Regierung verhindern, dass es in Grossbritannien eine zweite Welle an Coronavirus-Infektionen durch eingeschleppte Fälle gibt. Grossbritannien ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Europa.

Der Regierung von Premierminister Boris Johnson wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Corona-Krise reagiert zu haben. Derzeit haben sich laut Johns Hopkins University mehr als 285.000 Menschen im Vereinigten Königreich mit dem Virus infiziert, über 44.000 starben im Zusammenhang mit ihm.

© dpa-infocom, dpa:200703-99-655600/5

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