Deutsche Stadt verbietet Schweizer Sackmesser
Die deutsche Stadt Wiesbaden testet bis September ein Waffenverbot in der Nacht. Illegal sind dabei nicht nur Schusswaffen oder Messer.
Das Wichtigste in Kürze
- In Wiesbaden (D) sind nachts in bestimmten Teilen der Innenstadt Waffen verboten.
- Illegal sind dabei auch Schraubenzieher oder Schweizer Sackmesser.
- Wer das Verbot missachtet, muss mit einer Busse von bis zu 5000 Euro rechnen.
In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden gilt in Teilen der Innenstadt durch die Nacht eine Waffenverbotszone. Gültig ist diese jeweils von 21 Uhr bis morgens um 5 Uhr.
Mit Schildern werden die Menschen auf das Verbot aufmerksam gemacht. Die Zone entstand ursprünglich als Reaktion auf wiederholte Schlägereien oder Angriffe mit Messern.
Hohe Busse bei Ordnungswidrigkeit
In Wiesbaden sind vom Verbot grundsätzlich waffenähnliche gefährliche Gegenstände betroffen. In einem Beitrag der deutschen ARD-«Tagesschau» erklärt eine Polizistin: «Das kann ein Schraubenzieher sein – aber auch ein Schweizer Taschenmesser.»
Des Weiteren dürfen unter anderem auch Glasflaschen, Hämmer oder metallene, scharfkantige oder spitze Gegenstände nicht mitgetragen werden.
Wer die Waffenverbotszone missachtet, wird mit einer Busse von bis zu 5000 Euro bestraft. Die Polizei darf dabei Menschen ohne Anlass auf Waffen kontrollieren. Vor allem Jüngere tragen ab und zu ein Messer mit sich.
170 Gegenstände in zwei Jahren sichergestellt
Zwischen 2019 und 2020 stellte die Polizei so über 170 Gegenstände sicher, wobei Messer die Mehrheit bilden. Mittlerweile scheint das Verbot zu wirken, die Polizeistreife muss des Öfteren keine Objekte mehr sicherstellen.
Die Testphase der Waffenverbotszone in Wiesbaden endet im September nach knapp fünf Jahren. Nach dem Auswerten der Erkenntnisse wird dann entschieden, ob das Verbot auch darüber hinaus gelten soll.
Die Landeshauptstadt ist mit dem Waffenverbot nicht allein. Auch andere deutsche Städte führten ein entsprechendes Verbot zum Testen ein. Wie die «Bild» im vergangenen August berichtete, wird auch in Frankfurt über eine Waffenverbotszone diskutiert. Die Polizei hat sich mittlerweile dafür ausgesprochen.