Deutsche Thomas Cook sagt Reisen für das kommende Jahr ab
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Thomas Cook sagt alle Reisen für 2020 aus insolvenzrechtlichen Gründen ab.
- Für den Zeitraum bis September 2020 hatten rund 660'000 Urlauber gebucht.
Der insolvente deutsche Reisekonzern Thomas Cook steht vor dem Aus. Der Veranstalter hat schon gebuchte Reisen für das kommende Jahr abgesagt.
«Reisen der deutschen Thomas-Cook-Veranstalter mit Abreisedatum ab 1. Januar 2020 können, auch wenn sie teilweise oder gänzlich bezahlt wurden, aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht angetreten werden», teilte das Unternehmen mit. Bislang galt der Reisestopp bis Ende Dezember 2019.
Abgesagt sind Pauschalreisen der Veranstaltermarken Thomas Cook Signature, Thomas Cook Signature Finest Selection, Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin sowie über Thomas Cook International gebuchte Trips. Für den Zeitraum bis September 2020 hatten früheren Angaben zufolge etwa 660'000 Urlauber gebucht.
Geschädigte bekommen nicht alles zurück
Die von der Insolvenz betroffenen Feriengäste sollen von Dezember an entschädigt werden. Klar ist allerdings, dass die versicherte Summe bei weitem nicht ausreicht, und dass Geschädigte nur einen Teil ihrer Auslagen zurückbekommen.
Die deutsche Thomas Cook war nur bis 110 Millionen Euro beim Versicherer Zurich versichert. Zum Zeitpunkt der Insolvenz waren 140'000 Reisende unterwegs, die ihren Urlaub teils abbrechen mussten. Dazu kommen Gäste, die wegen des Reisestopps nicht starten können, ihren Urlaub aber schon an- oder voll gezahlt haben.
Der Reisekonzern war in den Sog der Pleite der britischen Mutter geraten. Die deutsche Thomas Cook hatte am 25. September Insolvenzantrag gestellt.