Deutsche Wirtschaft hat grosse Sorgen vor Chaos Brexit
Das Wichtigste in Kürze
- Verbände der deutschen Wirtschaft sorgen sich vor einem chaotischen Brexit.
- Ohne Abkommen gäbe es auch keine dringend benötigte Übergangsphase.
Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft haben vor drastischen Folgen eines chaotischen Brexits ohne Abkommen mit der EU gewarnt. «Beim Brexit drohen auch massive Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft», sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer. «Das kann zum Verlust von Jobs und von Wohlstand führen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Industriepräsident Dieter Kempf sprach von einer «dramatischen» Situation. «Jede Verzögerungstaktik ist brandgefährlich. Die Wirtschaft braucht endlich Klarheit.»
Kempf sagte, die EU dürfe das Austrittsabkommen mit Grossbritannien nicht aufschnüren. «Die Politik im Vereinigten Königreich muss endlich den Ernst der Lage erkennen», sagte der Präsident des Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). «Wir haben nur noch knapp drei Monate Zeit, da darf sich niemand Spielchen erlauben. Ohne Abkommen gibt es auch keine Übergangsphase, die unsere Unternehmen dringend benötigen.»
DIHK-Präsident Schweitzer sagte: «Man muss sich klar machen, worum es geht: Grossbritannien ist der fünftgrösste Exportmarkt Deutschlands. Mehr als 750'000 Arbeitsplätze in Deutschland hängen vom Export nach Grossbritannien ab. Unser Exportvolumen mit Grossbritannien ist seit dem Brexit-Entscheid schon um mehr als fünf Prozent zurückgegangen.»