Aufgrund der Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine dürften mehr Menschen gezwungen sein, das Land zu verlassen.
Flüchtliche Ukraine
Ukraine-Flüchtlinge am Dresdner Hauptbahnhof - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge dürfte in den nächsten Wochen zunehmen.
  • Damit rechnet der deutsche Botschafter Miguel Berger.
  • Grund dafür sind die Angriffe auf die Infrastruktur und die tiefen Temperaturen.
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Die Bundesregierung rechnet dem deutschen Botschafter in London zufolge mit einer grossen Zahl an Flüchtlingen aus der Ukraine in den kommenden Wochen. Der russische Präsident Wladimir Putin terrorisiere weiterhin die Zivilbevölkerung in seinem Nachbarland, sagte Miguel Berger dem britischen TV-Sender Sky News am Sonntag. Russland führt seit Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine und greift zuletzt verstärkt Strom- und Heizkraftwerke an.

«Wir sind darüber sehr besorgt, denn diese Angriffe auf die Energieinfrastruktur bedeuten, dass viele Menschen in den eiskalten Temperaturen dazu gezwungen sein könnten, die Ukraine zu verlassen», sagte der Diplomat und fügte hinzu: «Wir erwarten einen weiteren Schwung an Flüchtlingen in den kommenden Wochen.» Anlass für Optimismus, dass der Krieg durch diplomatische Mittel beendet werden könne, gebe es derzeit nicht, so Berger weiter.

Rund 181'600 Asylanträge bereits

Wie das Bundesinnenministerium am Sonntag auf Anfrage mitteilte, waren am Stichtag 30. November insgesamt 1'033'931 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine seit dem 24. Februar 2022 nach Deutschland eingereist sind. Die Zahl der Asylanträge betrug nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in den ersten zehn Monaten des Jahres rund 181'600.

Ukraine-Krieg
Zerstörte Infrastruktur in der Ukraine. - Vitaliy Koval Telegram Channel/AFP

Der sächsische Innenminister Armin Schuster (CDU) sagte der «Welt am Sonntag»: «Wir laufen auf 200'000 Asylbewerber in diesem Jahr zu. Genau diese Zahl wurde erst in der vergangenen Legislatur als Obergrenze definiert.» Zähle man die Menschen aus der Ukraine hinzu, müsse es leicht nachvollziehbar sein, «dass wir in den Ländern und Kommunen am Limit sind».

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