Deutscher Mörder auf Flucht – Brief aufgetaucht

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Deutschland,

Der verurteilte Mörder Aleksandr Perepelenko brach in Deutschland aus dem Gefängnis aus. Nun tauchte ein Brief von ihm auf, in dem er von Demütigung spricht.

Gefängnis
Aus dem Gefängnis Bruchsal brach Aleksandr Perepelenko aus und erhebt nun schwere Vorwürfe. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Aleksandr Perepelenko befindet sich nach dem Knast-Ausbruch auf der Flucht.
  • In einem Brief macht er dem Gefängnis nun Vorwürfe, er sei erniedrigt worden.
  • Ob das Schreiben tatsächlich vom verurteilten Mörder stammt, ist noch unklar.

«Ich habe mich den schädlichen Einflüssen und Folgen der JVA Bruchsal entzogen.» So beginnt ein Brief, den mehrere deutsche Medien, darunter der «Südkurier», erhalten haben. Als Absender ist Aleksandr Perepelenko, «ein freier Mensch der BDR», angegeben. Und dieser Perepelenko hatte sich vor rund 10 Tagen der Justizvollzugsanstalt Bruchsal «entzogen», er war ausgebrochen.

Seither fahndet die Pforzheimer Polizei in Baden-Württemberg nach dem Ausbrecher. Er sass seit 2012, als er wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, in diesem Gefängnis. Ende Oktober gelang ihm die Flucht.

Aleksandr Perepelenko
Die Polizei fahndet nach dem verurteilten Mörder Aleksandr Perepelenko. - Polizei Pforzheim

Er war auf einer bewachten Ausführung in Germersheim und sollte seine Frau und zwei Kinder treffen. Es war bereits der neunte solche Ausflug, eine Fluchtgefahr wurde nie befürchtet. Perepelenko entzog sich seinen beiden Bewachern, seine elektronische Fussfessel brach er kurz darauf auf. Diese wurde gefunden, vom Mörder fehlt jede Spur.

In dem Brief, dessen Echtheit nicht bestätigt ist, beklagt sich der 43-jährige Deutsch-Kasache über die Haftbedingungen. Während seiner gesamten Inhaftierung sei er «nur schikaniert und gedemütigt» worden. Er klagt auch über schlechtes Essen und Nichtraucherschutz. Die Fussfessel vergleicht er mit Methoden des Nazi-Regimes.

Zum Ende des Schreibens bekundet er seine Unschuld: «Ich bin kein Straftäter», es müsse keine Rache befürchtet werden.

Die zuständige Staatsanwaltschaft bestätigt, dass mehrere Medien ein wortgleiches Schreiben erhalten haben. Ob es sich in der Tat um einen Brief des entflohenen Mörders handelt, darüber wurde nichts gesagt.

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Kommentare

User #2174 (nicht angemeldet)

Die 2 "Bewacher" waren wohl mit sich selbst beschäftigt oder überfordert mit Tic Toc, Instagram, Facebook, etc.,so hatte er leichtes Spiel und verschwand im Auwald.... Die sogenannte Fußfessel ist ja keine Fessel im wörtlichen Sinn, eben nur ein angeschnalltes Kästchen mit Gps. Vermutlich hat er das Ding entfernt mit Messer oder Heckenschere zB. in einer Gartenlaube. Hätte die Fußfessel eine Elektroschockfunktion etwa sobald der Flüchtige rennt, wäre die Flucht effektiv unterbunden. Schlieẞlich handelt es sich um einen Doppelmörder und keinen Taschendieb.

User #2838 (nicht angemeldet)

Nun, in den Städten Basel, Bern und Zürich würde sich der Deutsch-Kasache sicherlich pudelwohl fühlen.

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