Deutschlandweit Verbote von Pro-Palästina-Demos

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In verschiedenen Städten in Deutschland wurden Pro-Palästina-Demonstrationen untersagt. Gründe dafür sind antisemitische Ausrufe und Gewaltverherrlichung.

Trotz Verbots der Veranstaltung versammelte sich eine Gruppe von pro-palästinensischen Demonstrantinnen und Demonstranten am Hamburger Hauptbahnhof. Die Polizei reagierte mit Festnahmen.
Trotz Verbots der Veranstaltung versammelte sich eine Gruppe von pro-palästinensischen Demonstrantinnen und Demonstranten am Hamburger Hauptbahnhof. Die Polizei reagierte mit Festnahmen. - Jonas Walzberg/dpa

In mehreren deutschen Städten sind geplante palästinensische Demonstrationen wegen Sicherheitsbedenken, möglicher antisemitischer Ausrufe oder Gewaltverherrlichung verboten worden. In mehreren Städten musste die Polizei ausserdem eingreifen, weil Israel-Flaggen entwendet und angezündet wurden.

In Berlin untersagte die Polizei eine für Freitagnachmittag am Brandenburger Tor geplante Demonstration. Seit dem Terrorangriff der islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas auf Israel am 7. Oktober verbot die Polizei bereits mehrere Demonstrationen wegen der Erwartung von antisemitischen Äusserungen und der Billigung des Hamas-Blutbads.

Drei Festnahmen in Berlin

Trotz der Verbote mussten die Beamten in der Hauptstadt immer wieder gegen Menschenansammlungen im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt vorgehen. Bei einer Versammlung von bis zu 150 Menschen im Stadtteil Neukölln gab es drei Festnahmen.

In Frankfurt wurde die Veranstalterin einer für Samstag geplanten und von der Stadt verbotenen anti-israelischen Kundgebung vorläufig festgenommen. Sie habe bei einem live gestreamten Pressestatement die Massaker der Hamas am vergangenen Wochenende geleugnet und verharmlost, sagte ein Polizeisprecher. Es werde ermittelt, ob es sich um Volksverhetzung handele.

Untersagungen in München und Freiburg

Die bayerische Landeshauptstadt München verbot eine für Freitagabend geplante pro-palästinensische Versammlung. Auch für eine am Samstag auf dem Marienplatz angezeigte pro-palästinensische Kundgebung bereite man eine Untersagung vor, teilte eine Sprecherin des Kreisverwaltungsreferats mit.

Die Stadt Freiburg hatte ebenfalls am Freitag eine unangemeldete Versammlung unter dem Motto «Palästina Solidarität ist kein Verbrechen» verboten. Auch in Köln und Mannheim wurden pro-palästinensische Veranstaltungen am Samstag verboten.

Israelische Flaggen gestohlen oder angezündet

Indes gab es in mehreren Städten Einsätze im Zusammenhang mit Israel-Flaggen. In Berlin wurde am Freitag eine am Rathaus im Stadtteil Reinickendorf angebrachte Israel-Flagge angezündet. Am Donnerstag war in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz eine israelische Flagge von einem Fahnenmast gerissen und angezündet worden.

Auch im nordrhein-westfälischen Recklinghausen wurde laut Polizei am Donnerstag eine israelische Flagge gestohlen. Die Polizei in Stuttgart meldete in der Nacht zu Freitag ein Brandloch in einer an einer kulturellen Einrichtung angebrachten Israel-Flagge. Im niedersächsischen Stade drang am Donnerstag eine Gruppe junger Männer ins Rathaus ein, um dort eine Israel-Flagge herunterzureissen, berichtete die Polizei.

Massenprotest-Aufruf der Hamas

Nach dem Terror gegen Israel und den darauffolgenden Luftangriffen der israelischen Armee im Gazastreifen hat die islamistische Hamas «arabische und muslimische Nationen und die freien Menschen der Welt» zu Massenprotesten aufgerufen. Es gehe um die Unterstützung «angesichts des offenen Krieges der (israelischen) Besatzung».

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