Dirigentin Lyniv gegen Frauenquote in Oper
Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv findet eine Frauenquote für das männerdominierte Dirigentenpult nicht hilfreich. Sie will nach Leistung bewertet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Dirigentin Oksana Lyniv ist gegen eine Frauenquote am Dirigentenpult.
- Am 14. Januar leitet sie als erste Frau in Bologna die Wagner-Oper «Die Walküre».
- Die Ukrainerin glaubt, dass Frauen nur durch «gesunden Wettbewerb» Erfolg haben werden.
«Ich bin gegen eine Frauenquote: Was zählen muss, ist Qualität», sagte die 43-Jährige der italienischen Zeitung «Corriere della Sera» (Dienstag). «Wir Frauen können nur durch gesunden Wettbewerb Erfolg haben», sagte sie weiter.
Erste Dirigentin in Italien
Lyniv will am 14. Januar im Teatro Comunale der norditalienischen Stadt Bologna das Orchester in der Wagner-Oper «Die Walküre» leiten. Sie sei damit die erste Dirigentin in einem italienischen Opernhaus, teilte das Teatro Comunale mit.
Einen ähnlichen Erfolg hatte Lyniv Ende Juli 2021 in Deutschland. Als erste Frau in 145 Jahren Bayreuther Festspielgeschichte dirigierte sie damals die Festspielpremiere der Oper «Der fliegende Holländer» von Richard Wagner.
In ihren Anfängen hatte Lyniv nach eigenen Worten das Gefühl, nie den Erfolg ihrer männlichen Kollegen erreichen zu können. «Ich war allein, es gab keine Möglichkeit, Ratschläge zu bekommen und sich mit einer Kollegin austauschen», erzählte sie. Später habe sie sich gesagt, es sei egal, wenn sie nicht weit käme, denn sich mache das, was sie liebe. «Mittlerweile sehe ich viele Frauen in Orchestern, es spielt keine Rolle, ob die erste Geige ein Mann oder eine Frau ist, nur in den 1990ern war das anders», sagte sie.