Düstere Aussichten für Deutschlands frei lebende Wisent-Herde

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Deutschland,

Deutschlands einzige frei lebende Wisent-Herde steht vor einer ungewissen Zukunft. Nach langem, lähmendem Streit zeichnet sich weiter keine Perspektive ab.

Wie es mit der Wisent-Herde weitergeht, ist unklar.
Wie es mit der Wisent-Herde weitergeht, ist unklar. - Oliver Berg/dpa

Für Deutschlands einzige frei lebende Wisent-Herde und das einst europaweit beachtete Artenschutzprojekt stehen die Chancen schlecht. Nach langem, lähmendem Streit und auch nach einer Lösungssuche an einem Runden Tisch im vergangenen Herbst zeichnet sich weiter keine Perspektive ab.

Die Voraussetzungen für eine Rettung des Projekts haben sich noch verschlechtert. Die 40 Tiere leben aktuell «in einem neu errichteten, rund 25 Hektar grossen Managementgatter auf dem Gebiet der Stadt Bad Berleburg», sodass die Freisetzungsphase zurzeit beendet ist», sagte ein Sprecher des Kreises Siegen-Wittgenstein der Deutschen Presse-Agentur.

Nach anhaltendem Patt hatten nordrhein-westfälische Landespolitiker am Runden Tisch empfohlen, die herumziehende Herde schnellstmöglich einzufangen und auf 20 bis 25 Tiere zu verkleinern – also mehrere Wisente zu Herden an anderen Orten in Europa zu transportieren.

Mit der aufwendig vorzubereitenden Umsetzung sei bisher nicht begonnen worden, es liefen auch noch Abstimmungen «mit interessierten anderen Projekten im In- und Ausland», hiess es bei der Kreisverwaltung.

Konflikte um frei lebende Wisente

Eine zunächst achtköpfige Herde war im Südosten Nordrhein-Westfalens freigesetzt worden. Die Herde wanderte über das vorgesehene Projektgebiet hinaus und verursachte laut Waldbauern grosse Schäden an Bäumen. Streitigkeiten wurden teilweise auch vor Gericht ausgefochten.

Im Herbst 2022 erklärte der Trägerverein die Tiere für «herrenlos» – und sich selbst für nicht mehr zuständig. Kreis und Land NRW zeigten sich verärgert, das Aus drohte schon damals.

Auch in der Schweiz sollen die hierzulande vor rund 1000 Jahren ausgerotteten Tiere wieder angesiedelt werden. In einem rund 50 Hektaren grossen Gehege in Welschenrohr im Solothurner Jura wird getestet, ob Wisente als Wildtiere im Jura leben können. Das Ziel des Projekts ist, dass die Wisente in Zukunft wieder in freier Wildbahn in der Schweiz leben.

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Kommentare

User #4980 (nicht angemeldet)

An und für sich eine gute Sache, aber es gibt so viele engstirnige Leute. Wenn die Tiere nicht das machen wo man erwartet, ist es mehr als falsch.

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