E-Commerce wird für Douglas immer wichtiger

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Deutschland,

Die Douglas-Parfümerien kennt jeder. Doch die Wachstumstreiber des Konzerns sind sie schon lange nicht mehr. Für die Zukunft setzt Konzernchefin Tina Müller deshalb auf einen Mix aus Onlinehandel und stationärem Geschäft - und auf «Beauty Food».

Das Logo des Parfümerie- und Handelskette «Douglas». Foto: Daniel Karmann
Das Logo des Parfümerie- und Handelskette «Douglas». Foto: Daniel Karmann - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Parfümerien von Douglas gehören zum festen Inventar der deutschen Einkaufsstrassen.

Doch die Wachstumstreiber des Beauty-Konzerns sind sie schon lange nicht mehr.

Auch für Deutschlands grösste Parfümeriekette wird der Onlinehandel immer wichtiger. In der Bundesrepublik stammen inzwischen fast 30 Prozent der Umsätze aus den konzerneigenen Online-Shops douglas.de und Parfumdreams, wie das Unternehmen bei der Präsentation der Quartalszahlen am Donnerstag berichtete. Europaweit liegt der Online-Anteil am Umsatz bei knapp 17 Prozent.

«Wir werden in diesem Jahr erstmals mehr als eine halbe Milliarde Euro online umsetzen», prognostizierte Konzernchefin Tina Müller. Gleichzeitig kündigte sie an, dass europaweit 70 der rund 2400 Geschäfte wegen mangelnder Entwicklungsperspektiven geschlossen werden sollen, etwas mehr als zehn davon in Deutschland.

Als Abkehr vom stationären Handel will die 50-Jährige diesen Schritt aber nicht verstanden wissen. «Wir glauben auch an unser Filialnetz und wir investieren auch weiter stark in die Geschäfte. Allein in Deutschland haben wir in diesem Jahr 16 Neueröffnungen», sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Umfragen zeigten, dass die Konsumenten im Kosmetikbereich Händler bevorzugten, die stationär und online präsent seien. «Wenn sie ein Beauty-Produkt kaufen, wollen sie es erst mal direkt erleben. Deshalb investieren wir in beide Kanäle: online und stationär», sagte Müller.

Der Wettbewerb auf dem deutschen Parfümeriemarkt ist hart. Douglas sieht mit einer ganzen Reihe von aggressiven Rivalen konfrontiert. Nicht nur die zum französischen Luxuskonzern LVMH gehörende Parfümeriekette Sephora, auch zahlreiche Onlinehändler wie Zalando oder Flaconi versuchen, sich ein Stück von dem Milliardengeschäft mit Duftwässerchen und Schönheitsprodukten zu sichern. Aggressive Preiskämpfe waren deshalb zuletzt an der Tagesordnung. Das hatte in der Vergangenheit auch in der Douglas-Bilanz Spuren hinterlassen.

Inzwischen sieht Müller den Konzern aber wieder in der Erfolgsspur. «Es ist uns gelungen, die Preise zu erhöhen - dank eines sehr intelligenten dynamischen Preissystems», berichtete die Managerin. «Bei Bestsellern müssen die Preise tendenziell wettbewerbsfähig sein, in anderen Bereichen sind auch einmal höhere Preise möglich», verriet sie das Prinzip. Ohnehin sei der Preis nicht alles. Der grösste Treiber für den Douglas-Onlineumsatz sei das grosse Sortiment.

Noch im Oktober will das Unternehmen deshalb einen offenen Online-Marktplatz starten, auf dem auch Partnerunternehmen ihre Waren und Dienstleistungen anbieten können und so das Warenangebot noch einmal vergrössern - zunächst im Beauty-Bereich, später vielleicht auch mit Mode und Schmuck. Ziel sei es, die erste Anlaufstelle für Schönheitsthemen im Netz zu sein, sagte Müller.

Gleichzeitig baut Douglas sein Eigenmarkensortiment aus und expandiert dabei auch in neue Bereiche wie «Beauty Food». Dahinter verbergen sich Nahrungsergänzungsmittel - etwa fast 20 Euro teure Collagen-Gummibärchen «für ein wunderschönes jugendliches Hautbild» oder Hyalurondrinks, um «dem biologischen Alterungsprozess auf natürliche Weise entgegenzuwirken». Die neue Produktkategorie werde von den Kunden sehr gut angenommen, verrät Müller. «Wir werden das Angebot weiter ausbauen.»

Verbraucherschützer sehen solche Nahrungsergänzungsmittel allerdings eher kritisch. «Da wird sehr viel versprochen. Doch es gibt kaum valide Studien, die eine Wirkung bestätigen», meinte etwa Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.

Insgesamt steigerte Douglas den Umsatz in den ersten neun Monaten um 5,1 Prozent auf rund 2,7 Milliarden Euro. Unter dem Strich machte der Konzern einen Gewinn von knapp 60 Millionen Euro, nach einem Verlust von 30 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres. «Wir haben Marktanteile gewonnen», zog Müller Bilanz.

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