Eklat: Teenies fordern an deutscher Schule Scharia
An einer deutschen Schule drohten Schüler ihren Kollegen mit Steinigung, sollten sie sich nicht an die Scharia halten. Der Staatsschutz ermittelt.
Das Wichtigste in Kürze
- In einer deutschen Schule gab es eine Art «Scharia-Polizei».
- Vier Schüler versuchten, die Regeln des Islams durchzusetzen und drohten mit Steinigung.
- Die Bezirksregierung versucht, zu beruhigen, doch der Staatsschutz ermittelt.
Vier Oberstufen-Schüler im deutschen Neuss wollten die Regeln der Scharia durchsetzen: Sie forderten geschlechtergetrennten Unterricht und schulfrei für das Freitagsgebet. Und auch ihre Mitschüler hätten sich den Regeln unterwerfen sollen: Sie sollten fünfmal am Tag beten, die Regeln aus Koran und Sunna befolgen. Mädchen sollten Arme, Beine und Knöchel bedecken und sich verschleiern.
Wie unter anderem «Focus» berichtet, führten sich die Jugendlichen zwischen 17 und 19 Jahren wie eine «Scharia-Polizei» auf: Wer die Regeln nicht befolgte, wurde als schlechter Muslim beschimpft. Steinigungen wurden angedroht.
Begonnen hatte alles im Frühjahr 2023. Dies berichtet die «Bild» aus der gestrigen Sitzung des Schulaussschusses des Düsseldorfer Landtags berichtet. Damals hätten sich drei der vier Schüler an einen Lehrer gewandt und über eine strenge Auslegung des Islams sprechen wollen.
So forderten sie einen Gebetsraum, die Schule richtete stattdessen einen «Raum der Toleranz» ein. Schulfrei für das Freitagsgebet wurde abgelehnt, der Schulbesuch habe Vorrang.
Aufgrund von «staatskritischen Äusserungen» wurde die Polizei bereits damals eingeschaltet. Zudem wurde Kontakt zum Aussteiger-Programm «Wegweiser» gesucht.
Doch nach dem Treffen mit dem Lehrer gab es eine «schleichende» Entwicklung. Die damals noch drei Schüler versuchten, andere in ihrer Religionsausübung zu beeinflussen. Subtil hätten sie versucht, sie zu manipulieren.
Staatsschutz involviert
Die Bezirksregierung in Düsseldorf relativiert die Vorkommnisse: Es könne keine Rede sein von einem Auftreten als «Scharia-Polizei» sein. Die vier Schüler hätten sich nicht für ein Durchsetzen der Scharia-Regeln eingesetzt. Es sei bloss in Einzelgesprächen mit Lehrern gesagt worden, sie würden den Islam gerne strenger auslegen. Dennoch schaltete die Schulleitung Ende 2023 den Staatsschutz ein.
Und so ermittelt die Polizei weiterhin zu den Vorfällen an der Schule in Neuss. Laut dem Innenministerium wurde die Kriminalinspektion Staatsschutz eingeschaltet.
Eine Referentin des Ministeriums sagt auch, dass sich Anfragen von Schulen wegen Islamismus häuften. Vor allem seit der Attacke der Hamas auf Israel und dem Beginn des Gegenangriffs. Das Aussteiger-Programm «Wegweiser» habe über 1000 Sensibilisierungsveranstaltungen durchgeführt.
