Die Taliban zeigen sich weltoffen und wollen Frauen Rechte gewähren. Doch wie diese unter dem Scharia-Recht aussehen werden, sei noch offen.
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In Barcelona demonstrieren Afghaninnen für Frauenrechte, in Kabul gewähren die Taliban diese – im Rahmen der Scharia. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Taliban zeigen sich mit einem neuen, weltoffenen Gesicht.
  • Sie würden Frauen Rechte unter dem Scharia-System gewähren.
  • Frauen würden weiterhin zur Schule, Universität und Arbeit gehen dürfen.
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Die Taliban haben die Macht in Afghanistan übernommen. Doch wie werden sie regieren? Mit der gleichen Gewalt wie vor dem US-Einmarsch 2001 oder gemässigter mit Rechten für alle?

Aktuell deutet vieles auf Letzteres hin: Bereits bei der Einnahme des Landes haben die radikal-islamischen Kämpfer versucht, wenig Gewalt anzuwenden. Kabul haben sie sogar kampflos unter ihre Kontrolle bringen können.

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Ein Taliban-Sprecher bei der Pressekonferenz. - Keystone

Am Dienstagabend gaben die Taliban eine Pressekonferenz, bei der ein Sprecher sagte: «Wir sind den Frauenrechten unter dem Scharia-System verpflichtet. Sie werden Seite an Seite mit uns arbeiten.» Es werde niemand diskriminiert werden. Es gäbe grosse Unterschiede zwischen dem heutigen Taliban-Regime und dem alten.

So sollten Mädchen und Frauen weiterhin zur Schule und Universität gehen können, auch arbeiten sei erlaubt. Sie dürften das Haus ohne männliche Begleitung verlassen, das Kopftuch sei Pflicht, die Burka freiwillig. Frauen würden auch Teil der Regierung werden. Alles Dinge, die unter dem alten Taliban-Regime vor über 20 Jahren anders waren.

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Afghaninnen protestieren in Barcelona für Frauenrechte in ihrer alten Heimat. - Keystone

Wie genau die Frauenrechte im Rahmen der Scharia aussehen, konnte der Sprecher an der Pressekonferenz aber nicht sagen. Die Regierung mit «starken muslimischen Werten» werde dafür die Gesetze ausarbeiten.

Afghanistan: Schein-Demonstration von Frauen in Kabul

Um das weltoffene, frauenrespektierende Gesicht zu demonstrieren, sei am Dienstag in Kabul eine Protest von Frauen inszeniert worden. Sie hätten vor dem Taliban-Hauptquartier lautstark für ihre Rechte und die Sicherheit ihrer Leben demonstriert. Darüber berichtete die «Daily Mail». Ein Taliban-Anführer habe ihnen dann zugerufen, dass sie sich keine Sorgen machen müssten und ihre Rechte geachtet würden.

Im Gegensatz dazu stehen Meldungen über Taliban-Kämpfer, die nach Mädchen gesucht hätten. Sie seien von Tür zu Tür gegangen, um junge Sexsklavinnen zu finden. Aus anderen Städten gab es zudem Berichte von brutalen Strafen. So seien Personen ausgepeitscht und geteert worden oder hätten barfuss durch die Strassen rennen müssen.

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