Eltern besorgt: Deutsche Stadt baut Asylunterkunft auf Schulgelände
Die Stadt Monheim will Geflüchtete auf einem Schulgebäude unterbringen. Die Eltern sind besorgt – auch weil es kein Sicherheitskonzept geben soll.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Flüchtlinge sollen in Containern auf dem Schulgelände untergebracht werden.
- Die Stadt argumentiert mit geringen Kosten für Umbaumassnahmen.
- Den Eltern der Schulkinder missfallen die Pläne des Bürgermeisters.
Die Stadt Monheim plant, ab dem kommenden Frühjahr 80 Flüchtlinge in vorhandenen Containern auf dem Gelände eines Schulzentrums unterzubringen, um dem Anstieg der Flüchtlingszahlen in der Kommune gerecht zu werden. Auf dem Gelände befinden sich zwei Grundschulen sowie eine Förderschule.
Diese Entscheidung wurde vom Stadtrat kürzlich getroffen. Allerdings sind viele Eltern besorgt und sehen die Sicherheit ihrer Kinder gefährdet. Die ungewöhnliche Entscheidung der Stadt sorgte in Deutschland in den sozialen Medien für viel Aufmerksamkeit.
Bürgermeister argumentiert mit geringen Kosten
In der Einwohnerfragestunde der Ratssitzung haben sie ihren Unmut geäussert. Trotzdem bleibt Bürgermeister Daniel Zimmermann bei seinen Plänen.
Zimmermann argumentiert damit, dass die Umbaukosten der Container-Anlage mit 150'000 Euro (145'000 Franken) relativ gering seien. Die Flüchtlinge seien normale Menschen und stellten keine Gefahr, so die Stadt.
Monheims Bürgermeister will 80 Flüchtlinge in einer bereits bestehenden Container-Anlage auf dem Gelände einer Schule unterbringen. Viele Eltern sind darüber empört, sie sorgen sich um ihre Kinder. Doch Daniel Zimmermann (Peto) lässt sich nicht beirren: https://t.co/zqdte6oWkn pic.twitter.com/IWPDcYqssX
— WDR Aktuelle Stunde (@aktuelle_stunde) September 28, 2023
Forderungen nach einem Sicherheitskonzept seien deshalb abgelehnt worden. Ein Pressesprecher der Stadt betonte, dass es seit 2015 keinerlei Probleme mit Flüchtlingen in der Stadt gegeben habe. Mehr als 80 Prozent der 830 Flüchtlinge seien bereits in angemieteten Wohnungen untergebracht, und die Stadt könne mit dem Anmieten nicht mehr Schritt halten.
Stadt plant weiteren Dialog mit Eltern
Die Stadt gibt zudem an, dass es derzeit keine anderen städtischen Flächen für Flüchtlingsunterkünfte gebe und dass alternative Lösungen teurer wären. Dennoch äusserten besorgte Eltern in der Ratssitzung Bedenken, darunter die Sorge vor Gewalt oder Missbrauch sowie Konflikten mit traumatisierten Flüchtlingen. Zimmermann bezeichnete diese Ängste als unbegründet.
Die Stadt plant, in den nächsten Wochen erneut das Gespräch mit den besorgten Eltern zu suchen, möglicherweise in Elternversammlungen. Dennoch wird die Entscheidung der Stadt, Flüchtlinge in den Containern auf dem Schulgelände unterzubringen, laut Zimmermann nicht geändert.