Eine weitere Stimme von der Welt-Aids-Konferenz meldet sich: Es ist Pop-Star Elton John. Er klagt: «Ohne Fanatismus wäre die Krankheit viel schneller vorbei.»
Elton John kann seine Tränen bei der Welt-Aids-Konferenz nicht zurückhalten.
Elton John kann seine Tränen bei der Welt-Aids-Konferenz nicht zurückhalten. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Elton John ist Diskriminierung ein Hauptgrund für die rasche Ausbreitung von Aids.
  • Insbesondere in Osteuropa und Russland sei dies zu beobachten.
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Der britische Popsänger Elton John hat mit grosser Wut die Diskriminierung von Homosexuellen in Osteuropa angeprangert. Hass auf sexuelle Minderheiten würde dafür sorgen, dass sich HIV und Aids weiterhin verbreiten, klagte der Sänger am Dienstag bei der Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam. «Wenn es den Fanatismus und Hass nicht gebe, dann wäre diese Krankheit viel schneller vorbei.» Experten gehen davon aus, dass sich manche Menschen nicht auf HIV testen lassen, weil sie Diskriminierung fürchten.

Osteuropa und Zentralasien sind die Regionen, in der sich die Epidemie an schnellsten ausbreitet. Allein in Russland gab es nach Angaben der UN rund 100'000 Neu-Infektionen im vergangenen Jahr. Die Aids-Stiftung von Elton John wird gemeinsam mit dem niederländischen Aids-Fonds Projekte für Risikogruppen in Osteuropa unterstützen, dazu gehören sexuelle Minderheiten, Drogenabhängige und Gefangene.

In Russland ist die Situation extrem

Die 71 Jahre alte Poplegende ist bereits seit über 25 Jahren aktiv im Kampf gegen HIV und Aids. Elton John machte bei einer Pressekonferenz in Amsterdam keinen Hehl aus seiner «grossen Wut und tiefen Frustration». Ein Ende der Epidemie sei zum Greifen nah, sagte er. Doch der politische Wille in Osteuropa und vor allem in Russland fehle. «Politiker müssen menschlicher werden, und endlich alle Menschen gleich behandeln.»

Der Sänger rief sexuelle Minderheiten zum Widerstand auf: «Seid sichtbar, protestiert weiter.»

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