Erdogan reist laut Bericht zu Staatsbesuch nach Deutschland
Der türkische Präsident Erdogan wird im September Deutschland besuchen. Nach den Präsidentschaftswahlen könnte der Besuch für Entspannung sorgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der türkische Präsident Erdogan wird im Herbst Deutschland besuchen.
- Der Besuch kommt in einer Zeit von schwierigen Beziehungen der beiden Länder.
- Nun könnte mit dem offiziellen Staatsbesuch ein Neuanfang gewagt werden.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird einem Bericht zufolge im Herbst zu einem Staatsbesuch nach Deutschland reisen. Der Besuch Erdogans sei für Ende September geplant, meldete die «Bild»-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise in Ankara und Berlin.
Erdogan war zwar schon mehrmals – zuletzt 2014 – zu offiziellen Besuchen in Berlin. Die September-Visite wäre aber sein erster Besuch seit der Übernahme des Präsidentenamts vor vier Jahren. Zum Protokoll eines Staatsbesuchs, der höchsten Stufe des diplomatischen Austausches, gehören laut «Bild» unter anderem ein Empfang durch den Bundespräsidenten mit militärischen Ehren und ein Staatsbankett.
Schwieriges Verhältnis
In Deutschland leben rund 3,5 Millionen Türken. In den vergangenen Jahren haben sich die Beziehungen der beiden Länder deutlich verschlechtert. Unter anderem haben die Verhaftungen von deutschen Journalisten in der Türkei für Verstimmung gesorgt. Zuletzt hat Erdogan in der Debatte um Ex-Bundeself-Spieler Mezut Özil Partei für den deutsch-türkischen Doppelbürger Partei ergriffen, nachdem ein Foto von Özil zusammen mit dem türkischen Präsidenten für Diskussionen in Deutschland geführt hatte.
Erdogan war bei den türkischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Juni im Amt bestätigt worden. Durch die Verfassungsreform vom vergangenen Jahr und der damit verbundenen Einführung des Präsidialsystems in der Türkei erhält der Staatschef einen deutlichen Machtzuwachs. Doch mit dem Ende des türkischen Wahlkampfes könnte sich die Lage nun beruhigen. Mit dem Besuch könnten nun Erdogan und Merkel einen Schlussstrich ziehen und ein neues vertrautes Verhältnis der beiden Nato-Partner aufbauen.