Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Teilnehmer der Istanbuler Demonstration zum Weltfrauentag wegen angeblicher Respektlosigkeit kritisiert.
Demonstrierende Frauen bei der  Grosskundgebung zum Weltfrauentag.
Demonstrierende Frauen bei der Grosskundgebung zum Weltfrauentag. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Teilnehmer sollen Sprechchöre nicht für Ruf des Muezzins unterbrochen haben.
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Erdogan sagte am Sonntag, die Teilnehmer an dem Protestmarsch hätten auch dann weiter gerufen und gepfiffen, als der Ruf zum Gebet erklungen sei.

Trotz eines Demonstrationsverbots waren am Freitag tausende Menschen zu einer Grosskundgebung auf der zentralen Istiklal-Strasse gekommen. Die Polizei ging mit Tränengas und Hunden gegen sie vor. Ein Internet-Video, das bei dem Protest aufgenommen worden sein soll, zeigt Männer und Frauen, die auch während des Muezzin-Rufes ihre Sprechchöre fortsetzen. Erdogan sagte, die Opposition greife mit ihrer Respektlosigkeit die Freiheit und die Zukunft der Türkei an.

Der Ruf zum Gebet ist bereits seit der Gründung der Republik Türkei im Jahr 1923 ein kontroverses Thema. Im vergangenen Jahr hatte der Oppositionspolitiker Öztürk Yilmaz gefordert, die Gläubigen sollten auf Türkisch statt auf Arabisch in die Moscheen gerufen werden. Von 1932 bis 1950 war der arabische Ruf in der Türkei verboten.

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