Ermittler sprengen Ring von Antiquitätenschmugglern
Der italienischen Polizei ist in Zusammenarbeit mit europäischen Behörden die Zerschlagung eines Antiquitätenschmugglerrings gelungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die italienische Polizei und Europol zerschlagen eine Bande von Antiquitätenschmugglern.
- Dabei stellen sie über 20'000 Gegenstände sicher.
Die italienische Polizei hat in Zusammenarbeit mit europäischen Behörden einen internationalen Ring von Antiquitätenschmugglern gesprengt. Dabei wurden 23 Verdächtige in Italien, Grossbritannien, Spanien und Deutschland festgenommen, wie die für das kulturelle Erbe zuständige Einheit am Mittwoch mitteilte.
Gegenstände im Wert von Millionen
Die Behörden beschlagnahmten demnach mehr als 20 000 Gegenstände im Wert von über 40 Millionen Euro (ca. 46 Millionen Franken), die bei illegalen archäologischen Grabungen in Sizilien gestohlen worden waren. Um welche Art von Antiquitäten es sich gehandelt habe, sagte die Polizei nicht. Auf der Mittelmeerinsel befinden sich die Überreste antiker griechischer Stätten.
Die gestohlenen Kulturgüter seien zunächst illegal nach Deutschland exportiert und mit gefälschten Herkunftszertifikaten versehen worden. Anschliessend wurden sie laut Polizei von Auktionshäusern in München verkauft. Einige der Gegenstände wurden demnach an reiche Sammler in Norditalien verkauft, die gewusst haben sollen, dass es sich um Hehlerware handelt. Die Bande habe auch selbst Antiquitäten gefälscht und gehandelt.
Drahtzieher aus Italien
Der mutmassliche Rädelsführer agierte den Angaben zufolge aus seiner Heimatstadt Riesi auf Sizilien. Der 72-Jährige ist unter dem Namen «Zu Gino» (Onkel Gino) bekannt.
Der illegale Handel mit den Antiquitäten sei «über Jahre» gelaufen, teilte die Polizei mit. Demnach hatten die Ermittlungen 2014 begonnen. Sowohl die Polizeibehörde Europol und die Justizbehörde Eurojust seien an den Festnahmen beteiligt gewesen.