Erneut grosse Demonstration gegen Rechtsruck in Österreich
Tausende Österreicher haben erneut gegen eine mögliche rechte Regierung demonstriert.

In Österreich haben erneut Tausende Menschen gegen einen möglichen Rechtsruck unter einer neuen Regierung protestiert. In der Wiener Innenstadt zogen nach Einschätzung von Medien rund 20'000 Menschen vom Kanzleramt bis zur Zentrale der konservativen ÖVP.
Die ÖVP und die rechte FPÖ verhandeln derzeit über ein Regierungsbündnis. Viele Teilnehmer trugen Transparente mit Aufschriften wie «Menschenrechte statt rechte Menschen».
Schon vor rund einem Monat – zu Beginn der Koalitionsverhandlungen – waren Zehntausende in Wien und anderen österreichischen Städten auf die Strasse gegangen.
Gedenken an umstrittene Vergangenheit
Die Demonstranten erinnerten zugleich an den 25. Jahrestag der Bildung einer ersten Koalition von ÖVP und FPÖ. Im Jahr 2000 einigten sich beide Parteien auf ein Regierungsbündnis unter dem damaligen Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP).
Diese Koalition wurde von vielen EU-Staaten – das Bündnis umfasste damals 15 Ländern – mit grossem Argwohn gesehen. Österreich sollte durch sehr eingeschränkte Kontakte politisch isoliert werden.
Bald stellte sich aber heraus, dass der europäische Gegenwind der ÖVP-FPÖ-Regierung sogar zu mehr Beliebtheit verhalf und die EU-Skepsis in Österreich stieg. Nach wenigen Monaten wurden die Massnahmen wieder aufgehoben.