Erneut mehr Kegelrobben im Wattenmeer der Nordsee geboren
Der positive Trend bei der Bestandsentwicklung der Kegelrobben in der Nordsee setzt sich fort: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 201 mehr der Tiere geboren.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Wattenmeer der Nordsee wurden auch 2020 mehr Kegelrobben geboren.
- Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl Neugeborener um 10 Prozent.
Im Wattenmeer sind zuletzt erneut mehr Kegelrobben geboren worden. Wie das gemeinsame Wattenmeersekretariat Deutschlands, der Niederlande und Dänemarks am Montag in Wilhelmshaven mitteilte, stieg die Zahl neugeborener Tiere im Vergleich zum Vorjahr um 201 oder rund zehn Prozent auf 1927. Das entsprach etwa dem durchschnittlichen jährlichen Anstieg der vergangenen fünf Jahre, den das Wattenmeersekretariat auf elf Prozent bezifferte.
Der Kegenrobbennachwuchs kommt während des Winters zur Welt und wird auf Beobachtungsflügen gezählt. Die regionale Entwicklung war dabei unterschiedlich, so gab es vor Helgoland ein Plus von zwölf Prozent und an der niedersächsischen Küste eine Zunahme von 16 Prozent.
Meiste Kegelrobben leben in den Niederlanden
In Schleswig-Holstein und Dänemark wurden dagegen fast keine Neugeborenen beobachtet. Die grössten Populationen leben in den Niederlanden. Dort wurden zehn Prozent mehr Junge gezählt.
Die Gesamtzahl aller Kegelrobben während der Zeit des Fellwechsels im Frühjahr, die als wichtige Masszahl bei der Bestandsbeobachtung dient, stieg im Vorjahresvergleich derweil um rund 16 Prozent auf 9069. In dieser Zeit verbringen die Robben ungewöhnlich viel Zeit an Land, weshalb sie aus der Luft sehr gut gezählt werden können.
Laut Wattenmeersekretariat ist es jedoch nur einschränkt möglich, daraus direkte Rückschlüsse auf die Entwicklung im Wattenmeer zu ziehen. Die Zählflüge finden auch über Sandbänken in der Nordsee statt, die von Tieren aus Grossbritannien zum Rasten genutzt werden.
Kegelrobben sind die grössten Raubtiere der Nordsee und Verwandte der kleineren Seehunde. Das Wattenmeer zählt zum Unesco-Welterbe und wird von den Anrainerstaaten Deutschland, Niederlande und Dänemark gemeinsam geschützt. Das Wattenmeersekretariat in Wilhelmshaven koordiniert Zusammenarbeit und Schutzmassnahmen.