Erste Seligsprechung in der Geschichte des Bistums Limburg

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Deutschland,

Erstmals in der Geschichte des Bistums Limburg hat es in der Lahnstadt eine Seligsprechung gegeben: Kurt Kardinal Koch sprach am Sonntag als Vertreter von Papst Franziskus den Pallottinerpater Richard Henkes selig, der 1945 im KZ Dachau zu Tode gekommen war.

Papst am Sonntag im Vatikan
Papst am Sonntag im Vatikan - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Papst: Pater Henkes wurde von Nazis aus «Hass auf den Glauben» getötet.

Der NS-Gegner Henkes sei «aus Hass auf den Glauben» in Dachau getötet worden, sagte Papst Franziskus am Sonntag beim Angelus-Gebet in Rom.

Seit 2005 finden Seligsprechungen nicht mehr in Rom, sondern in den Kirchen vor Ort statt. Koch leitete die Liturgie mit Limburgs Bischof Georg Bätzing und dem Generaldirektor der Pallottiner aus Rom.

Henkes stammte aus Ruppach-Goldhausen im rheinland-pfälzischen Westerwald. Er wurde im Mai 1900 geboren und war Lehrer und Erzieher. 1925 erhielt er in Limburg die Priesterweihe. Henkes kämpfte gegen den Nationalsozialismus und wurde dafür von der Gestapo mehrmals angezeigt. Am 10. Juli 1943 wurde er ins KZ Dachau gebracht, wo er am 22. Februar 1945 an Typhus starb.

Vor seinem Tod hatte Henkes sich um typhuskranke Menschen im KZ gekümmert. Bereits 2003 wurde nach Angaben der Pallottiner-Gesellschaft ein Seligsprechungsverfahren vom damaligen Limburger Bischof Franz Kamphaus eröffnet.

Zu diesem Zeitpunkt war das erste formale Kriterium für eine Seligsprechung bereits erfüllt: Das Verfahren dazu kann erst fünf Jahre nach dem Tod eingeleitet werden. In Ausnahmen geht es jedoch schon früher, so zum Beispiel bei Papst Johannes Paul II., dessen Verfahren bereits drei Monate nach seinem Tod eröffnet wurde.

Weitere Bedingungen für eine Seligsprechung sind ein «heroischer Tugendgrad» und eine «freiwillige Lebenshingabe aus Nächstenliebe», erklärte eine Sprecherin der Deutschen Bischofskonferenz auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

Ermittelt werde dabei, ob der Kandidat entweder den Märtyrertod gestorben ist oder ob ein Wunder mit ihm in Verbindung gebracht werden kann. Im Fall von Henkes sei es der Märtyrertod im KZ gewesen. In einer Pressemitteilung nannte das Bistum Limburg ihn einen «Märtyrer der Menschlichkeit».

Eine vatikanische Kongregation prüft, ob die Voraussetzungen für die Seligsprechung erfüllt sind. Die abschliessende Entscheidung liegt beim Papst. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen in der Kirche örtlich begrenzt oder innerhalb bestimmter Gemeinschaften verehrt. Eine Seligsprechung ist Voraussetzung, um später heilig gesprochen zu werden.

Die Pallottiner sind eine Gesellschaft apostolischen Lebens der katholischen Kirche. Sie setzen sich für die Förderung von Laien innerhalb der Kirche ein und arbeiten im Bereich der Seelsorge. Das Bistum Limburg umfasst Teile Hessens und den Norden von Rheinland-Pfalz.

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