Erstmals Frauen an grosser Wikingerparade auf Shetlandinseln zugelassen
Das Wichtigste in Kürze
- Höhepunkt des Festes ist traditionell ein Fackelzug.
- Dabei setzen die Verkleideten ein Wikinger-Schiff in Flammen.
Die Wikingerinnen sind los: Nach zwei Jahren Corona-Pause haben die Menschen auf den Shetlandinseln am Dienstag das traditionelle «Up Helly Aa»- Festival gefeiert – und erstmals in der Geschichte der Feierlichkeiten war auch Frauen die Teilnahme an der Parade des Festivals in der Stadt Lerwick erlaubt. In der Hauptgruppe, die den Marsch eröffnete, war jedoch keine Frau dabei. Nach Angaben der Veranstalter liegt das daran, dass die Gruppe im Jahr 2021 gebildet wurde und damit vor der Entscheidung, Frauen zuzulassen.
Zum «Up Helly Aa» am jeweils letzten Dienstag im Januar werfen sich Einwohner in aufwändige Kostüme, um das Wikinger-Erbe der zwischen dem Norden Schottlands und Norwegen gelegenen Inselgruppe zu feiern. Höhepunkt des Festes ist traditionell ein Fackelzug, an dessen Ende die Verkleideten unter den Augen zahlreicher Schaulustiger ein Wikinger-Schiff in Flammen setzen. Anschliessend wird die Nacht durchgefeiert.
Bisher nur rein männliche Paraden
Das Festival hatte im vergangenen Jahr entschieden, die Tradition der rein männlichen Parade zugunsten von Frauen zu öffnen. Zuvor durften Frauen schon an ländlichen «Up Helly Aa»-Paraden in anderen Gegenden der Shetland-Inseln teilnehmen – aber nicht bei der grossen Hauptprozession in Lerwick. Natürlich handele es sich um ein «sehr, sehr traditionelles Ereignis», sagte die Studentin Jane Smith der Nachrichtenagentur AFP. Dennoch komme die Entscheidung zu spät.
Die Wikinger fielen im späten achten Jahrhundert auf den Shetland-Inseln ein und herrschten dort mehr als 600 Jahre lang. Den Organisatoren zufolge wird das Fest seit dem 19. Jahrhundert gefeiert. Mittlerweile zieht «Up-Helly-Aa» viele Touristen auf die felsigen Inseln.