Erstmals ruft Muezzin in Köln (D) über Lautsprecher zum Gebet
In Köln (D) rief der Muezzin gestern Freitag erstmals über Lautsprecher zum Gebet. Dies führte zu einer Demonstration.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Muezzin rief gestern Freitag erstmals in Köln über zwei Lautsprecher.
- Weniger als fünf Minuten dauerte der Ruf.
- Einige Menschen demonstrierten daraufhin gegen den Muezzin-Ruf.
Gestern Freitag erlebte Köln (D) zum ersten Mal einen Muezzin, welcher über Lautsprecher zum Gebet ruft. Weniger als fünf Minuten dauerte der Ruf bei der Zentralmoschee der Türkisch-Islamischen Union Ditib. Bereits auf der gegenüberliegenden Strassenseite war nichts mehr zu hören.
In der westdeutschen Metropole gegenüber der Moschee liessen einige Menschen ihrem Unmut freien Lauf. Sie demonstrierten mit Transparenten und Sprechchören gegen den Muezzin-Ruf. Auch über die Missstände im Iran machten sie aufmerksam.
Ruf des Muezzin dürfe nicht verweigert werden
Eines ihrer Transparente trug die Aufschrift: «Kein Muezzin-Ruf in Köln! Der öffentliche Raum sollte weltanschaulich neutral sein.»
Ermöglicht hatte den Ruf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Die Politikerin ist der Ansicht, dass der Ruf aufgrund der im Grundgesetz verbrieften Freiheit der Religionsausübung nicht verweigert werden kann.
Abdurrahman Atasoy, stellvertretender Vorsitzender im Ditib-Bundesverband, sagte, man sei «sehr glücklich» über den mit der Stadt Köln geschlossenen Vertrag. «Der öffentliche Gebetsruf ist ein Zeichen für die Beheimatung der Muslime», sagte er. Aus «unsichtbaren und usseligen Hinterhofmoscheen» hätten sie es nun in die Mitte der Gesellschaft geschafft.