«Es gibt kein Böses» - Goldener Bär geht an iranischen Film
Der Episodenfilm «Es gibt kein Böses» des iranischen Regisseurs Mohammed Rassulof hat den Goldenen Bären gewonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Jury zeichnete das Filmteam am Samstagabend auf der Berlinale aus.
- Es ist der dritte Goldene Bär für einen Regisseur aus dem Iran.
Es ist der dritte Goldene Bär für einen Regisseur aus dem Iran: 2011 gewann «Nader und Simin – Eine Trennung» von Asghar Farhadi, 2015 «Taxi Teheran» von Jafar Panahi. «Es gibt kein Böses» ist eine deutsch-tschechisch-iranische Koproduktion.
Die deutsche Schauspielerin Paula Beer wurde als beste Darstellerin geehrt - sie erhielt den Silbernen Bären für ihre Rolle in Christian Petzolds Liebesfilm «Undine». «Vielen, vielen Dank», sagte Beer. Sie freue sich wahnsinnig. Man könne aber nur so gut sein wie sein Gegenüber - ihr Kollege Franz Rogowski sei der «wunderbarste Spielmann», den man sich wünschen könne. In Petzolds Film spielen die beiden ein Liebespaar.
Bester Darsteller wurde der Italiener Elio Germano, der im Künstlerdrama «Hidden Away» («Volevo nascondermi») einen Maler spielt, der lange aus Ausgestossener lebte.
Der Grosse Preis der Jury ging an das Coming-of-Age-Drama «Never Rarely Sometimes Always»: US-Regisseurin Eliza Hittman erzählt darin von einer 17-Jährigen, die ungewollt schwanger ist. Der Südkoreaner Hong Sangsoo gewann den Silbernen Bären für die beste Regie: In seinem Film «Die Frau, die rannte» unternimmt eine Frau erstmals wieder etwas ohne ihren Mann. Die italienischen Brüder Fabio und Damiano D’Innocenzo erhielten den Silbernen Bären für das Drehbuch zum Drama «Bad Tales» («Favolacce»).
Ausgezeichnet wurde auch der deutsche Kameramann Jürgen Jürges, der schon mit Grössen wie Wim Wenders und Rainer Werner Fassbinder drehte. Er erhielt nun den Silbernen Bären für eine «herausragende künstlerische Leistung» für seine Arbeit an «DAU. Natasha». Der Experimentalfilm ist Teil eines grossangelegten Kunstprojekts.
Die Schweiz ging leer aus. Gute Chancen auf einen Preis waren im Vorfeld dem Spielfilm «Schwesterlein» von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond gegeben worden. Damit war die Schweiz erstmals seit acht Jahren wieder im Wettbewerb in Berlin vertreten.
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt. In diesem Jahr konkurrierten 18 Beiträge im Wettbewerb. Erstmals leiteten die Niederländerin Mariette Rissenbeek und der Italiener Carlo Chatrian die Filmfestspiele.