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Estlands Regierungschefin für höhere Ausgaben in Nato

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Deutschland,

Estlands Regierungschefin Kaja Kallas ermunterte die anderen Nato-Staaten zu einer Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben. Sie verwies dabei auf ihr eigenes Land.

Estlands Regierungschefin Kaja Kallas spricht sich für höhere Verteidigungsausgaben in der Nato aus.
Estlands Regierungschefin Kaja Kallas spricht sich für höhere Verteidigungsausgaben in der Nato aus. - Kay Nietfeld/dpa

Verteidigungsminister Pistorius erlebt im Baltikum Staaten, die zur Verteidigung gegen Russland entschlossen sind. Estlands Regierungschefin Kaja Kallas hat die anderen Nato-Staaten zu einer deutlichen Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben nach dem Vorbild der baltischen Republiken ermuntert.

Sie verwies auf ihr eigenes Land, das diesen Etatposten im kommenden Jahr auf 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöhen werde.

«Und das ist etwas, für das ich auch auf Ebene der Nato werbe», sagte Kallas der Deutschen Presse-Agentur am Rande der baltischen Sicherheitskonferenz. In der estnischen Hauptstadt Tallin wird heute über die regionale Sicherheitslage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine beraten.

«Schauen sie auf das Jahr 1988 als alle Nato-Verbündeten mehr als zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung ausgaben. Und warum? Weil sie die Gefahr als ernsthaft betrachteten. Nun aber ist die Gefahr grösser als während des Kaltes Krieges, weil der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist», sagte sie.

Pistorius bei Sicherheitskonferenz

Verteidigungsminister Boris Pistorius wird heute an der Sicherheitskonferenz teilnehmen. Erwartet wird, dass der SPD-Politiker den weiteren Kurs Deutschlands in der Sicherheitspolitik absteckt. An dem Treffen («Annual Baltic Conference on Defence/ABCD») nehmen Vertreter der baltischen Republiken sowie aus weiteren Nato-Staaten und aus der Ukraine teil.

Die Rede des Ministers ist auch Abschluss seines dreitägigen Besuchs in Lettland und Estland. Kallas sagte: «Für uns war Russland immer die grösste Bedrohung unserer Sicherheit. Geändert hat sich nun, dass unsere Verbündeten das auch so sehen.»

Kallas: Wehrdienst in ihrem Land beliebt

Sie plädierte leidenschaftlich für den Wehrdienst in ihrem Land, der für die Streitkräfte die Basis der Personalbeschaffung sei. Es sei in Estland anders als sie es aus anderen europäischen Ländern höre, wo der Wehrdienst nicht beliebt sei, sagte Kallas. «Hier ist es andersrum. Mehr Leute melden sich sogar freiwillig.»

Ganze Schulklassen gingen zum Militär und blieben als Freundesgruppe zusammen. «Man lernt viel dazu. Es ist lehrreich. Ausserdem erlangt man die Fähigkeit zur Selbstverteidigung und auch sonst alles, was man im Leben braucht. Und auch die Managementfähigkeiten», sagte sie. Und: «Die jungen Frauen sagen bei einem Mann, der nicht im Militär war, ist das überhaupt ein richtiger Mann? Die unterscheiden wir uns etwas von anderen.»

Estland bietet hauptberuflichen Soldaten zudem einen naheliegenden aber ungewöhnlichen Anreiz für den Dienst: Erklärtes Ziel ist ein Gehalt, das 30 Prozent über dem Durchschnittslohn in einer vergleichbaren zivilen Tätigkeit liegt. Das führt allerdings zu einer Belastung des Verteidigungshaushaltes.

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Kommentare

Schau genau

Wie wäre es, wenn Estland mal die Apartheid abschafft? Gut ein drittel der Bevölkerung Estlands sind Bürger 2. Klasse, die in der Berufswahl und Reisefreiheit eingeschränkt sind.. nur aufgrund der Tatsache das sie nicht Estnische Muttersprache haben.. sie oder ihre Vorfahren haben aber bereits dort gewohnt bevor Estland unabhängig wurde. Wenn man sich informiert, was ein "Nicht Pass" ist muss man sich wundern, wie das als EU Staat überhaupt akzeptiert wird. Würde man Bürger, deren Vorfahren aus anderen Sowjetrepubliken stammen, nicht so schikanieren, müsste man auch keine Angst vor den Nachbarstaaten haben.

User #6531 (nicht angemeldet)

Wer sich weigert mit dem Nachbar handel zu treiben hat wenig Zukunft.

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