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EU beschliesst Reaktionspaket zur Hongkong-Krise

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Deutschland,

Die 27 EU-Staaten haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen in der Hongkong-Krise geeinigt. Bundesaussenminister Heiko Maas spricht von einem «Zeichen der Solidarität». Dabei bleiben die Massnahmen deutlich hinter dem Vorgehen der USA zurück.

«Wir erwarten, dass China seine völkerrechtlichen Verpflichtungen einhält», sagt Heiko Maas. Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
«Wir erwarten, dass China seine völkerrechtlichen Verpflichtungen einhält», sagt Heiko Maas. Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU-Staaten haben gemeinsam auf das umstrittene Vorgehen Chinas in Hongkong reagiert.

Ein Massnahmenpaket sieht unter anderem eine weitere Einschränkung von Exporten vor, die zur Niederschlagung von Protesten oder zur Überwachung von Kommunikation genutzt werden können.

Zudem sollen bis auf Weiteres keine neuen Verhandlungen mehr mit Hongkong aufgenommen werden. «Wir erwarten, dass China seine völkerrechtlichen Verpflichtungen einhält», sagte Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD).

Zugleich wollen die EU-Staaten zusätzliche Möglichkeiten zur Unterstützung der Zivilgesellschaft in der Millionen-Metropole prüfen. So könnte es beispielsweise mehr Stipendien für Studenten oder einen einfacheren EU-Schutz für Aktivisten geben, die sich politisch verfolgt fühlen. Prozesse gegen demokratiefreundliche Aktivisten in Hongkong will die EU genau beobachten. In der früheren britischen Kronkolonie, heute eine Sonderverwaltungsregion Chinas, gibt es seit Monaten immer wieder Proteste gegen die chinafreundliche Regierung.

Hauptkritikpunkt der EU am chinesischen Umgang mit Hongkong ist das neue Sicherheitsgesetz. Es richtet sich in Hongkong gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. Auch soll es «heimliche Absprachen» mit Kräften im Ausland bestrafen. Befürchtet wird nun ein Ende des Prinzips «ein Land, zwei Systeme», nach dem die frühere britische Kronkolonie seit der Rückgabe 1997 an China autonom und mit eigenen Freiheitsrechten verwaltet wird.

Maas betonte: «Wenn wir unsere Werte und Prinzipien im Umgang mit Mächten wie China behaupten wollen, müssen wir als Europäer mit einer Stimme sprechen.» Die Massnahmen seien ein «Zeichen der Solidarität». Von wirtschaftlichen Strafmassnahmen oder einer möglichen Sanktionierung chinesischer Politiker, die für das umstrittene neue Sicherheitsgesetz für Hongkong verantwortlich sind, ist in dem Massnahmenpaket nicht die Rede.

Zudem wird es in vielen Bereichen den Mitgliedstaaten überlassen bleiben, ob und wie sie die Massnahmen anwenden. «Wir haben damit jetzt einen gemeinsamen Instrumentenkasten», sagte Maas. Deutschland habe bereits die ersten Schritte eingeleitet. Ab sofort werde der Export von Rüstungsgütern, aber auch solcher Produkte, die sowohl militärisch als auch zivil eingesetzt werden könnten, nach Hongkong gestoppt.

Die EU bleibt damit allerdings klar hinter dem Vorgehen der USA zurück. Dort wurde jüngst ein Gesetz verabschiedet, nach dem der Besitz von chinesischen Funktionären in den USA eingefroren und ihnen die Einreise verwehrt werden kann. Auch gegen ausländische Banken, die aus US-Sicht zu Chinas Bestrebungen beitragen, die Autonomie Hongkongs zu untergraben, können Strafmassnahmen verhängt werden.

In dem am Dienstag veröffentlichten EU-Beschluss, über den die Deutsche Presse-Agentur bereits am Freitag berichtet hatte, heisst es: «Die EU betrachtet die (...) nationalen Sicherheitsvorschriften für Hongkong als äusserst besorgniserregend. Chinas Massnahmen und die neue Gesetzgebung entsprechen nicht den internationalen Verpflichtungen Chinas gemäss der chinesisch-britischen gemeinsamen Erklärung von 1984 beziehungsweise dem Grundgesetz von Hongkong.» Die Massnahmen beeinträchtigten das Vertrauen und beeinflussten die Beziehungen zwischen der EU und China.

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