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Europäischer Forschungsrat finanziert Schweizer nicht

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Belgien,

Europäischer Forschungsrat: Auch Schweizer gewinnen «Consolidator Grants», doch sie erhalten kein Geld – wegen Europe Horizons.

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Europäischer Forschungsrat (ERC): Schweizer erhalten trotz Erfolg kein Geld. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Gewinner der Förderlinie «Consolidator Grants» wurden bekannt gegeben.
  • Der Europäische Forschungsrat wurde auch von 26 Schweizer Institutionen begeistert.
  • Trotzdem erhalten sie kein Geld direkt von der EU.

Die Gewinner der «Consolidator Grants» sind seit Donnerstag bekannt.

Der Europäische Forschungsrat (ERC) zählt auch Forschende von Schweizer Institutionen dazu. Doch für die meisten von ihnen gibt es ein grosses Aber.

Mit der jüngsten Runde der Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrates (ERC) fliessen insgesamt 632 Millionen Euro an 313 Forschende. Sie stammen aus 42 verschiedenen Ländern.

Kein Geld für Schweizer Wissenschaftler

Die Gelder sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei unterstützten, Pionierforschung zu betreiben und ihre eigenen Teams auf- oder auszubauen. Damit würden schätzungsweise 1900 Jobs geschaffen. Dies teilte der Europäische Forschungsrat mit.

Auch 26 Forschende, die an Schweizer Forschungsinstitutionen arbeiten, konnten sich im Kampf um die begehrten Stipendien durchsetzen. Für sie gab es aber kein Geld von der EU. Der Grund dafür ist, dass der Bundesrat die Verhandlungen zum institutionellen Rahmenabkommen im Mai 2021 abgebrochen hat. Seither gilt die Schweiz nur noch als nicht-assoziiertes Drittland.

Forscher
Europäischer Forschungsrat vergibt EU-Förderpreis für die Universität Bern. - Universität Bern

Folglich sind Schweizer Forschungseinrichtungen im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms «Horizon Europe» nicht förderfähig.

Einspringen wird der Bund mit einer Übergangslösung. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) wird die fehlenden ERC-Gelder kompensieren. Die rund zwei Millionen Euro pro Projekt werden über fünf Jahre übernehmen.

Schweizer Projekte 2022 noch im Rennen

Der Europäische Forschungsrat seinerseits teilte mit, dass die Vorschläge aus der Schweiz diesmal noch berücksichtigt wurden. Dies, weil die Bewerbungsfrist für die Consolidator Grants vor dem Abbruch der Verhandlungen zu Ende ging. Geld gebe es aber nur für Forschende, die an eine Gasteinrichtung in einem förderfähigen Land wechselten.

Michael Schaepman, Rektor der Universität Zürich, erachtet die Situation als problematisch: «Horizon Europe ist der grösste Forschungsverbund weltweit. Wenn wir in diesem grössten Wettbewerb um Exzellenz nicht mitmachen können, wird uns langfristig die Innovation wegbrechen». Dies sagte er gemäss einer Mitteilung seiner Hochschule. Deshalb müsse die Schweiz unbedingt wieder voll assoziiertes Mitglied bei Horizon Europe werden.

Im Februar lancierten Forschungsinstitutionen die Kampagne «Stick to Science». Sie verlangten, dass sich die Schweiz an Horizon Europe assoziieren kann. Politische Diskrepanzen sollten zugunsten der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zur Seite gelegt werden, so die Botschaft.

Europäischer Forschungsrat: Sechsfach von der ETH Lausanne überzeugt

In dieser für Schweizer Forschende vorerst letzten Runde im europäischen Wettbewerb konnten am meisten Projektanträge der ETH Lausanne (EPFL) überzeugen: Sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten sich durchsetzen. An der ETH Zürich überzeugten vier Forschende und ein Forscher vom Paul Scherrer Institut (PSI). Erfolgreich waren auch jeweils drei Forschende der Universitäten Genf, Basel und Zürich, je zwei Forschende der Universitäten Bern und Lausanne.

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Die ETH Lausanne (EPFL) rechnet mit einer massiven Erhöhung der Stromkosten. - Keystone

Zudem erhielten zwei Forschende vom europäischen Kernforschungszentrum (Cern) in Genf den Zuschlag für ihre Projekte. Für sie gilt eine Ausnahme: Das Cern zähle zu den förderfähigen Institutionen, sodass die Forschenden nicht in ein anderes Land wechseln müssten. Dies teilte der ERC auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Am meisten Fördergelder konnten sich Forschende sichern, die in Deutschland (61 Stipendien) tätig sind. Gefolgt von Grossbritannien (41 Frankreich (29). Die Schweiz lag hinter den Niederlanden an fünfter Stelle. Insgesamt wurden 2652 Anträge eingereicht und die Erfolgsquote lag bei 12 Prozent, wobei ein Drittel der Stipendien an Frauen ging.

In derselben Situation wie nun mit den Consolidator Grants waren Schweizer Forschende bereits Anfang dieses Jahres. Dies als der europäische Forschungsrat die Gewinner des Förderinstruments «Starting Grants» bekannt gab. Betroffen waren damals 28 an Schweizer Forschungseinrichtungen tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Das Horizon Europe-Programm dauert von 2021 bis 2027. Mit einem Gesamtbudget von gut 95 Milliarden Euro ist es das weltweit grösste Forschungs- und Innovationsförderprogramm.

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