Ex-RAF-Terroristin ohne Mietvertrag in Berliner Wohnung
Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette soll rund 20 Jahre in einer Berliner Wohnung gelebt haben – einen Mietvertrag hatte sie allerdings nicht.
Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette hat ohne Mietvertrag in ihrer Einzimmerwohnung in Berlin-Kreuzberg gelebt. Es habe auch keine genehmigte Untervermietung gegeben, teilte ein Sprecher der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) mit.
Daher habe die WBM nicht gewusst, dass die gesuchte Terroristin in dem Gebäude in der Sebastianstrasse lebte. Zuvor hatte die «B.Z.» berichtet. Der eigentliche Mieter der Wohnung müsse mit Konsequenzen rechnen, so der WBM-Sprecher. Details nannte er aber nicht. Dies galt auch für Angaben zum Mietvertrag oder dazu, wer die Miete in den vergangenen Jahren gezahlt hat. Der Sprecher verwies auf den Datenschutz.
Klette lebte etwa 20 Jahre in der Wohnung
Die 65-jährige Klette war am 26. Februar in der Wohnung in Kreuzberg festgenommen worden. Sie soll dort etwa 20 Jahre gelebt haben. Bei der Durchsuchung der etwa 40 Quadratmeter grossen Sozialwohnung stiess die Polizei unter anderem eine Granate und Sprengmittel. Die Polizei ist weiterhin auf dem Gebäude im Einsatz. Auch am Mittwoch liefen Einsatzmassnahmen, wie es vom Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hiess.
Angemietet wurde die Wohnung nach Medienberichten von einem früheren Bewohner. Ob dieser um die Identität von Klette wusste, ist nicht bekannt. Nach dem «B.Z.»-Bericht ist der derzeitige Wohnort des Mannes unbekannt.
Fahndung nach Garweg und Staub läuft weiter
Zusammen mit den früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69) war Klette vor mehr als 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete. 1998 erklärte die RAF sich für aufgelöst.
Klette, Staub und Garweg werden wegen des Verdachts der Beteiligung an Terroranschlägen gesucht. Ausserdem sollen sie zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um sich Geld zu beschaffen. Ihnen wird auch versuchter Mord vorgeworfen, weil dabei geschossen wurde.
Nach der Verhaftung von Klette geht die Fahndung nach den beiden Männern weiter. In dem Zusammenhang gab es in den vergangenen Tagen mehrere Durchsuchungen in Berlin. Bislang führten Hinweise auf die gesuchten früheren RAF-Terroristen nicht zur Festnahme.