Experte rechnet nicht mit Corona-Impfstoff bis kommendes Jahr
Der Französische Epidemiologe Arnaud Fontanet hält einen Impfstoff im nächsten Jahr für unwahrscheinlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Epidemiologe Arnaud Fontanet erwartet keinen Corona-Impfstoff in 2021 zu haben.
- Fontanet rief zur Einhaltung des Mindestabstandes auf.
- In Frankreich sorgte eine Strandparty für Empörung, als tausende Personen teilnahmen.
Der Epidemiologe Arnaud Fontanet geht nicht davon aus, dass bis ins kommende Jahr ein Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus vorliegt.
Die Entwicklung eines Impfstoffes dauere in der Regel mehrere Jahre, sagte der Franzose Fontanet am Sonntag im Sender BFMTV. Der Berater der französischen Regierung in der Corona-Krise rief die Menschen dazu auf, Abstandsregeln aufgrund der Pandemie ernst zu nehmen.
Zwar gebe es «beispiellose Bemühungen zur Entwicklung eines Impfstoffs» gegen das Coronavirus, sagte Fontanet. «Ich wäre aber sehr überrascht, wenn wir 2021 einen effektiven (Impfstoff) hätten.»
Die Corona-Krise sei noch lange nicht vorbei, betonte der Epidemiologe. «Wir müssen mit dem Virus leben.»
Fontanet appelliert an Abstandsregeln
Die Menschen müssten sich deshalb besser an die Einschränkungen aufgrund der Pandemie halten als bisher. «Lassen Sie uns diesen Sommer die Abstandsregeln einhalten – wenigstens das!», forderte Fontanet.
Die grösste Gefahr in der Pandemie gehe von grossen Menschenansammlungen aus, warnte der Experte. Dies gelte umso mehr für beengte Räume wie Kreuzfahrt- oder Kriegsschiffe, Sporthallen, Diskotheken, Gotteshäuser oder Unterkünfte etwa für ausländische Arbeiter.
Strandkonzert sorgte für Empörung
In Frankreich hatte am Wochenende ein Vorfall in Nizza für Empörung gesorgt. Trotz der Corona-Pandemie haben tausende Menschen am Strandkonzert eines DJs teilgenommen. Mehrere prominente französische Ärzte forderten zudem eine Maskenpflicht in Innenräumen.
Die Regierung in Paris hatte vor wenigen Tagen vor einer zweiten Ansteckungswelle gewarnt. Einen erneuten landesweiten Lockdown wolle man jedoch vermeiden, erklärte Premierminister Jean Castex. Geplant seien bei lokalen Ausbrüchen stattdessen «zielgerichtete» Einschränkungen.