Graböffnungen im Fall Emanuela Orlandi bringt keine Knochen
Auf einem Friedhof in Vatikanstadt wurden am Donnerstag zwei Gräber geöffnet. Man hoffte Überreste von Emanuela Orlandi zu finden. Leider eine Fehlanzeige.
Das Wichtigste in Kürze
- 1983 verschwand Emanuela Orlandi (damals 15) spurlos.
- Der Vatikan lässt nun auf Wunsch ihrer Familie zwei Gräber öffnen.
- In den geöffneten Gräbern konnten jedoch keine Hinweise auf Emanuela gefunden werden.
In den beiden Gräbern auf dem deutschen Friedhof im Vatikan wurden auf der Suche nach Emanuela keinerlei Gebeine gefunden. «Die Suche hat keine Ergebnisse gebracht», sagte Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Donnerstag.
«Es wurde keinerlei menschliche Überreste und keine Urnen gefunden.» Beide Gräber seien leer gewesen.
Graböffnung für Spurensuche
Der Vatikan hatte die Gräber öffnen lassen, um dort nach möglichen Überresten des Mädchens Emanuela Orlandi zu suchen. Die Tochter eines Vatikan-Hofdieners war vor 36 Jahren spurlos verschwunden. Um den Fall ranken sich seit Jahren Gerüchte und Verschwörungstheorien.
Eines der beiden Gräber auf dem Campo Santo Teutonico gehörte zu Sophie von Hohenlohe (gestorben 1836). Im anderen befand sich Herzogin Charlotte Friederike zu Mecklenburg (gestorben 1840).
Misteriöses Verschwinden ungeklärt
Was mit Emanuela Orlandi vor 36 Jahren passierte, ist noch immer nicht geklärt. Die Tochter eines Vatikan-Hofdieners kam im Jahr 1983 nicht von der Musikschule nach Hause zurück. Der Fall beschäftigt: Es ranken sich zahlreiche Gerüchte und Verschwörungstheorien um die 15-Jährige.
Die Familie von Orlandi hofft noch immer auf Aufklärung. Sie hatte einen Hinweis erhalten, wonach Emanuela womöglich auf dem Campo Santo Teutonico innerhalb der Vatikan-Mauern begraben worden sein könnte.
Die Angehörigen hatten den Vatikan aufgefordert, ein Grab auf dem deutschen Friedhof zu öffnen. Auf ihm sind Geistliche und Fürsten aus dem deutschsprachigen und flämischen Raum begraben.
Nach Ansicht von Emanuelas Bruder hat der Vatikan mit der Einwilligung eingeräumt, dass es eine «interne Verantwortung» gegeben habe.