Fall Maddie McCann: Verdächtiger Brückner kannte die Hotelanlage
Seit 2020 ist der Deutsche Christian Brückner im Visier der Ermittlungen im Fall Maddie McCann. Nun soll es neue Hinweise für seine Schuld geben.
Das Wichtigste in Kürze
- 2007 wurde die damals 3-jährige Maddie McCann aus einem Hotelzimmer in Portugal entführt.
- Seit 2020 ist Christian Brückner der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann.
- Ein neuer Hinweis ist aufgetaucht: Er kannte sich als Poolwart in der Hotelanlage gut aus.
Der Fall Madeline McCann bewegt die Welt seit fast fünfzehn Jahren. Die damals 3-Jährige wurde 2007 aus einem Hotel in Praia de Luz (Portugal) entführt. Bis 2020 der Deutsche Christian Brückner ins Visier der Ermittler kam, gab es keine Fortschritte im Fall McCann.
Nun hat das Reporterteam von «Sat.1» hat weitere Hinweise aufgedeckt. Gemäss seiner Recherchen hat Brückner das Hotel bestens gekannt.
Er soll mehrmals für Wartungsarbeiten am Pool vor Ort gewesen sein. Laut den Ermittlungen sei er am Tag des Verschwindens der kleinen Maddie höchstens fünf Minuten vom Tatort entfernt gewesen.
Er ist vorbestrafter Pädophiler und derzeit wegen Vergewaltigung in Haft – weitere Vergewaltigungsprozesse gegen den Deutschen werden vorbereitet. Christian B. soll Maddie entführt und ermordet haben. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig will jetzt «materielle Beweise» gegen Brückner haben, wie «Bild» schreibt.
Bisher keine Anklage gegen Christian B.
Doch angeklagt wurde er bisher nicht. Der ursprüngliche Chef-Ermittler, Gonçalo Amaral, hält Brückner nicht für schuldig. Er sieht in Brückner einen Sündenbock, wie er im Interview mit «Bild» erklärte.
Die Eltern des Opfers waren von Anfang an medienpräsent. Doch auch sie rücken immer wieder in das Blickfeld von Recherchen. Sie würden sich zu sehr um ihr Image kümmern, lautet der Vorwurf mehrerer Medien. Als das Kind entführt wurde, waren Kate und Gerry McCann zum Abendessen bei Freunden.
Bisher war keine direkte Verbindung zwischen dem Verdächtigen Brückner und der Familie McCann oder dem Tatort bekannt. Sein Telefon wurde zwar in einer Mobilfunkzelle in der Nähe des Oceanclub geortet; doch dies ist kein stichhaltiger Beweis, lediglich ein Indiz.
Brückner bleibt trotz Vorwürfen gelassen
Schriftlich sagte Brückner zum «Sat.1»-Team bezüglich Drogenhandel: «Ich wurde dabei nie von der Polizei erwischt, weil ich mich an einige Grundsätze gehalten habe.»
Es sei wichtig gewesen «auf keinen Fall die Polizei zu provozieren. Also keine Straftaten begehen, schon gar nicht Menschen rauben. Wobei Letzteres damals für mich genauso abwegig war, wie einen Atomkrieg zu beginnen oder ein Huhn zu schlachten.»
Der ermittelnde Staatsanwalt Christian Wolters wurde von «Sat.1»-Team von ihren Ergebnissen konfrontiert. Dieser geht nun deren Recherchen nach.