Fall Rebecca: Jetzt spricht erstmals ihre Schwester Jessica

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Deutschland,

Seit Mitte Februar fehlt von Rebecca aus Berlin jede Spur. Nun spricht ihre Schwester Jessica erstmals über ihren zeitweise unter Verdacht stehenden Ehemann.

Polizei Berlin Rebecca Reusch
Die vermisste Rebecca Reusch. - Polizei Berlin

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 18. Februar wird die 15-jährige Rebecca aus Berlin vermisst.
  • Der verdächtige Schwager wurde am Freitag aus der U-Haft entlassen.
  • Nun spricht erstmals Rebeccas Schwester Jessica (27) über die schwere Situation.

Die Hoffnung schwindet. Auch nach fünf Wochen fehlt von Rebecca (15) aus Berlin jede Spur. Der einzige Verdächtige ist nach wie vor ihr eigener Schwager.

Er jedoch ist seit letztem Freitag wieder auf freiem Fuss. Grund dafür sind Zweifel eines Ermittlungsrichters am dringenden Tatverdacht des Totschlags.

«Jetzt brauchen wir nur noch Becci»

Im Interview mit «RTL» spricht nun erstmals Rebeccas Schwester Jessica – und Ehefrau des Hauptverdächtigen – über die schwere Situation. «Auch wenn die Polizei davon fest überzeugt war, stand es für mich nicht zur Debatte, dass Flo Rebecca was angetan haben könnte», sagte die 27-Jährige. «Man bekommt viel Druck von aussen und wird beleidigt, nur weil wir als Familie zusammenhalten».

Fall Rebecca
Flugblätter mit Bildern der vermissten Rebecca liegen beim Treffpunkt zu einer Suche nach der Vermissten in Berlin auf einem Fahrrad. - dpa

Nach der Freilassung ihres Ehemanns war die Erleichterung gross. «Ich habe zu meinem Mann gesagt: ‹Jetzt bist du wenigstens da. Jetzt brachen wir nur noch Becci. Dann ist alles wieder schön›».

Gratwanderung für Sicherheitsbehörden

Die Anwältin des Hauptverdächtigen kritisierte den Umgang mit ihrem Mandaten. Die Ermittler hätten zu viele Details veröffentlicht, sagte Petra Klein laut «RBB». Vielerorts sei spekuliert worden und «praktisch zur Jagd auf meinen Mandanten aufgerufen» worden.

Benjamin Jendro von der Gewerkschaft der Berliner Polizei sprach im Gespräch mit «RTL» von einer «Gratwanderung». Man müsse auch sehen, dass die Sicherheitsbehörden vor allem ein Interesse hätten, und zwar ein Verbrechen aufzuklären.

Vermisste Rebecca
Kriminaltechniker sichern Spuren. - dpa

Wird der Fall Rebecca zum «Cold Case»?

Rebecca gilt seit dem 18. Februar als vermisst. Seither gingen über 2000 Hinweise bei den Behörden ein. Eine heisse Spur war bislang nicht dabei.

Familie, Freunde und auch die Polizei tappen nach wie vor im Dunkeln. «Der Hauptverdächtige ist frei, wenn nicht bald etwas Belastendes gefunden wird, wird der Fall zum Cold Case», befürchtet ein Ermittler. Als «Cold Case»-Ermittlungen gelten jene, die nach einer Dauer von einem Jahr kein Ergebnis erbracht haben.

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