Femen Aktivistinnen protestieren gegen «Kriegsverbrecher»
Das Wichtigste in Kürze
- Mit nacktem Oberkörper riefen drei Aktivistinnen gegen Regierungschefs aus.
- «Frieden feiern, aber Krieg predigen», werfen die Femen-Mitglieder den Oberhäuptern vor.
Drei Aktivistinnen der Organisation Femen haben am Samstag in Paris gegen die Präsenz von «Kriegsverbrechern» beim Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren protestiert. Mit nackten Brüsten, Blumenkränzen in den Haaren und gereckten Fäusten riefen sie am Triumphbogen: «Welcome war criminals!» («Willkommen Kriegsverbrecher»).
Die Oberkörper der Frauen waren mit dem Slogan bemalt «Fake peacemakers, real dictators» («Falsche Friedensmacher, wahre Diktatoren»). Sie trafen am Morgen mit dem Auto an dem Denkmal ein, unter dem sich das Grab des unbekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg mit der ewigen Flamme befindet. Das Trio kletterte über die Absperrgitter zur Tribüne für die Gedenkveranstaltung.
Zu der Zeremonie am Sonntag wurden 70 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter US-Präsident Donald Trump, der russische Staatschef Wladimir Putin, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.
«Sie sind gekommen, um Frieden zu feiern, aber sie predigen Krieg», sagte die 24-jährige Tara Lacroix. «Die meisten Staatschefs sind Diktatoren, die sich über Menschenrechte in ihren Ländern hinwegsetzen», fügte sie hinzu, ohne Namen zu nennen.
Die Polizei nahm Lacroix und ihre beiden Femen-Mitstreiterinnen fest – unter den erstaunten Blicken chinesischer Touristen, die sich vor dem Wahrzeichen der Metropole fotografierten.