FPÖ-Kandidatin Philippa Strache vor Einzug ins Parlament

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Österreich,

Ex-Model, Tierschützerin, Frau des Ex-Vizekanzlers: Philippa Strache macht nun Karriere wohl dort, wo ihr Mann nicht mehr gelitten ist. Mit ihrer Hilfe könnten die Straches präsent bleiben in Österreich.

Philippa Strache, Tierschutzbeauftragte der FPÖ und Ehefrau des nach dem Skandal-Videos zurückgetretenen Ex-FPÖ-Chefs Strache, auf dem Bauernbundball. Foto: Erwin Scheriau/APA
Philippa Strache, Tierschutzbeauftragte der FPÖ und Ehefrau des nach dem Skandal-Videos zurückgetretenen Ex-FPÖ-Chefs Strache, auf dem Bauernbundball. Foto: Erwin Scheriau/APA - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Schmusend mit Hunden, Katzen, Pferden, Schweinen und Kälbern - so inszeniert sich Philippa Strache auf ihrem Instagram-Profil als Tierschützerin.

In dieser Rolle steht die überzeugte Vegetarierin nun vor dem Einzug ins österreichische Parlament. Die Frau des Ex-Vizekanzlers und früheren FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache wird wohl dank eines aussichtsreichen Listenplatzes für die rechte FPÖ in den Nationalrat einziehen - und könnte so den Namen Strache politisch am Leben halten.

Seit 2018 tritt das Ex-Model als FPÖ-Tierschutzbeauftragte für die Belange der Tiere ein. Die «wohl telegenste neue Abgeordnete der Rechtspopulistenpartei», wie das Magazin «Falter» schrieb, scheint ihren Aufstieg dem Abstieg ihres Mannes zu verdanken. Beobachter gehen davon aus, dass die FPÖ der 32-Jährigen den Listenplatz als Gegenleistung einräumte - in der Hoffnung auf politisches Stillhalten ihres über die Ibiza-Affäre gestürzten Mannes. Die FPÖ bestreitet einen solchen Tauschhandel.

Die gebürtige Wienerin jobbte einst als Mitarbeiterin in der SPÖ-Fraktion, war später Pressesprecherin der Partei des österreichisch-kanadischen Milliardärs Frank Stronach, moderierte im Boulevard-TV das Wetter und gewann 2007 einen Schönheitswettbewerb. Vor fünf Jahren lernte sie auf einer Party den FPÖ-Chef Strache kennen und lieben. Seit drei Jahren sind die beiden ein Paar; sie haben einen Sohn.

In der Politkrise durch das Ibiza-Video verteidigte sie ihren Mann sehr beredt. Sie folgt seiner Erzählung, dass das Ganze eine «bsoffene Gschicht'» gewesen sei, die unzulässig auf wenige Minuten zusammengeschnitten worden sei. Als Paar seien sie aus «dieser Belastungsprobe gestärkt hervorgegangen», sagte sie jüngst im TV-Sender Oe24. Vorwürfe, sie und ihr Mann hätten durchaus luxuriös auf Kosten der Partei gelebt, weist sie entschieden zurück. Sie habe weder ein Spesenkonto, noch einen Chauffeur noch eine Kreditkarte der Partei gehabt: «Ich zahle alles selbst.»

Sollte ihr durch die Spesen-Affäre zusätzlich unter Druck geratener Mann tatsächlich bald aus der Partei ausgeschlossen werden, wie in Österreich viele Medien spekulieren, ist davon auszugehen, dass Philippa Strache zwar ihr Mandat annimmt, aber als unabhängige Abgeordnete agieren will.

Die Rolle an der Seite des Vizekanzlers hatte Philippa Strache stets genossen. «Sie ist eine Frau, die man aufgrund ihres Äusseren leicht unterschätzt», zitiert der «Falter» einen ihrer Ex-Chefs. Ihr Mann, gegen den die Staatsanwaltschaft inzwischen wegen des Verdachts der Untreue ermittelt, hat bisher noch nicht alle Hoffnungen auf ein politisches Comeback begraben.

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