Frankreich ringt um neues Migrationsgesetz - Streit vorprogrammiert

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Frankreich,

In Frankreich wird um ein neues Migrationsgesetz gekämpft. Streit scheint hierbei vorprogrammiert zu sein.

Emmanuel Macron
Macron in Paris. (Archivbild) - EPA/YOAN VALAT / POOL

Mit einem neuen Migrationsgesetz will Frankreich den Umgang mit Asylbewerbern verschärfen, zugleich aber illegalen Beschäftigten in Mangelberufen eine Bleibeperspektive eröffnen.

Das von Innenminister Gérald Darmanin am Montag in den Senat in Paris eingebrachte Gesetz verspricht zu einer Zerreissprobe zu werden, denn das Lager von Präsident Emmanuel Macron verfügt im Parlament nicht mehr über eine absolute Mehrheit, um das heftig umstrittene Vorhaben ohne Unterstützung anderer politischer Lager zu beschliessen. Die erhoffte Mithilfe der konservativen Républicains ist bislang offen.

Klarer Kante zeigen gegenüber Migranten, das liegt zwar auf der Linie der Republikaner, die das Thema schon seit langem oben auf ihrer Agenda haben.

Weitere Türen für illegale Zuwanderung?

Ein Dorn im Auge ist ihnen aber die Zusicherung von Aufenthaltspapieren für illegale Einwanderer, die in Berufen arbeiten, wo Beschäftigte Mangelware sind. Damit werde eine weitere Tür für illegale Zuwanderung geöffnet, meinen sie.

Der Minister argumentierte bei der Einbringung des Gesetzes aber, Migranten, die sich ohnehin bereits im Land befänden, sollten sichere und würdige Arbeitsbedingungen erhalten. Firmen, die auf dem Rücken Illegaler Geschäfte machten, solle das Handwerk gelegt werden. Die anziehende Wirtschaft und die gesunkene Arbeitslosigkeit führen auch in Frankreich dazu, dass viele Branchen händeringend Beschäftigte suchen. Migration wird als eine Lösung gesehen, den Umfang haben Industrie und Regierung aber nicht beziffert.

Gesetzesentwurf wird bald diskutiert

Im November wird der Gesetzentwurf im Senat und anschliessend in der Assemblée Nationale, dem Parlament, diskutiert. Auf der Debatte lastet auch der tödliche Angriff eines jungen Islamisten auf einen Lehrer in Arras vor einem Monat. Seitdem gilt in Frankreich die höchste Terrorwarnstufe. Der Angriff spielt Befürwortern eines leichteren Abschiebens von Ausländern in die Karten, was der Gesetzentwurf ebenfalls vorsieht.

Kommentare

User #5059 (nicht angemeldet)

Pssst, immer schön vor der eigenen Haustüre wischen.Wahlversprechen sind auch bei uns nur gelaber,mehr nicht.

User #5059 (nicht angemeldet)

Ich will weder Füfi no z Weggli, mir würde bereits der Hausschlüssel der CH reichen,um entlich abzuschliessen.

Weiterlesen

Unesco-Hauptsitz in Paris.
9 Interaktionen
Orkan «Ciaran»
2 Interaktionen

Mehr aus Frankreich