Frankreichs Museen öffnen wieder: Von Koons bis Picasso und Rodin
Jeff Koons in Marseille, Picasso im Rodin-Museum und Rodin im Picasso-Museum: Nach mehrmonatiger coronabedingter Schliessung öffnen Frankreichs Museen mit neuen bedeutenden Ausstellungen wieder ihre Türen.
So präsentiert das Mucem (Museum der Zivilisationen Europas und des Mittelmeers) ab Mittwoch (19. Mai) einige der bedeutendsten Werke von Jeff Koons, der seit der Versteigerung der stählernen Hasenskulptur «Rabbit» im Mai 2019 für rund 81 Millionen Euro der teuerste lebende Künstler ist.
Gezeigt werden unter anderem seine Stahlplastik «Balloon Dog», die einem Hund aus Luftballons gleicht, und sein berühmtes «Hanging Heart», ein Stahlherz mit Schleife. Ihnen hat das Museum am Alten Hafen von Marseille rund 300 Werke aus seiner reichen Sammlung von Alltagsgegenständen aus verschiedenen Epochen gegenübergestellt. Denn Koons Arbeiten aus Stahl und Aluminium sind von der Waren- und Konsumwelt inspiriert, wie die bis zum 18. Oktober dauernde Ausstellung illustriert.
In Paris gehört «Picasso-Rodin» zu den grossen Werkschauen, die ab 19. Mai zu sehen sind. Dabei handelt es sich um eine Doppelausstellung und das erste gemeinsame Projekt der beiden Museen. So sind im Picasso-Museum Skulpturen und Papierarbeiten von Rodin (1840-1917) zu sehen, im Rodin-Museum Gemälde und Plastiken von Picasso (1881-1973).
Ziel der bis zum 2. Januar 2022 dauernden Doppelschau ist es, nicht nur den Einfluss Rodins auf Picasso zu zeigen, der die Formensprache des Bildhauers anlässlich der Pariser Weltausstellung 1900 entdeckte. Damals richtete Rodin im Pavillon de l'Alma eine grosse Einzelausstellung aus. Die Doppelschau veranschaulicht auch die einzigartige ästhetische Innovationskraft der beiden Künstler.