Haft

Französischer Polizist bleibt nach Todesschuss in U-Haft

Keystone-SDA
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Frankreich,

Nach tödlichen Schuss auf einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris: Der Polizist bleibt in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen laufen derzeit.

Paris unter Polizeischutz
In Paris ist die Polizei seit den Krawallen dauernd im Einsatz. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der 38-jährige Polizist bleibt nach seiner Tat in Untersuchungshaft.
  • Ein Schuss des Polizisten tötete einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle.
  • Gegen 38-Jährige wird derzeit ermittelt.

Nach dem tödlichen Schuss auf einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris bleibt der Polizist in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird den wegen Totschlagverdachts ermittelt. Ein Antrag auf Freilassung des 38 Jahre alten Beamten sei am Donnerstag abgelehnt worden. Das teilte das zuständige Gericht in Versailles mit.

Aus internen Ermittlungsunterlagen zitierten die Zeitungen «Le Parisien» und «Le Monde». Darin stand, dass der Kollege des späteren Schützen dem 17-Jährigen am Steuer bei der Kontrolle drohte.

Paris Sicherheit
Nach den Krawallen ist der Triumphbogen ist hinter Zäunen und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen zu sehen. - Keystone

«Du bekommst eine Kugel in den Kopf.» Der nun inhaftierte Beamte habe gerufen «Ausmachen, ausmachen». Er habe auf die Windschutzscheibe geschlagen, um den Jugendlichen zum Ausschalten des Autos zu bringen.

Ermittlungsunterlagen geben Informationen über Aussagen des Beamten. Bei einer Befragung gab er an, geschossen zu haben, weil er um seinen Kollegen gefürchtet habe. Genauer, dass sein Kollege von dem anfahrenden Auto mitgerissen werde.

Der zweite Beamte habe aber ausgesagt, dass er nur einen Arm in das Fahrerfenster gehalten habe. Ebenfalls sagte der Schütze demnach, er habe auf die untere Körperhälfte des Jugendlichen gezielt. Weil er beim Anfahren des Wagens das Gleichgewicht verloren habe, habe der Schuss aber die Brust getroffen.

Frankreich von Krawallen erschüttert

Seit dem Tod des 17-jährigen Nahel bei der Kontrolle wurde Frankreich von Krawallen und Protesten gegen Polizeigewalt erschüttert.

Wiederholt kam es zu Plünderungen, Brandanschlägen und gewaltsamen Konfrontationen zwischen Polizisten und Randalierern. Inzwischen haben die Unruhen nachgelassen. Die Sorge ist aber, dass sie zum Nationalfeiertag am 14. Juli wieder aufflammen.

Kontroverse wegen Spendensammlung – für den Polizisten

Eine heftige Kontroverse löste unterdessen eine Spendensammlung für die Familie des festgenommenen Polizisten durch einen Rechtsextremen aus. Bei dieser kamen über 1,6 Millionen Euro zusammen. Das ist erheblich mehr, als eine zur Unterstützung von Nahels Mutter gestartete Sammlung. An der beteiligten sich rund 23 000 Menschen und eine Summe von bislang rund 450 000 Euro zusammenbrachten.

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