Klima-Kids wehren sich gegen Trumps Attacken
Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hat den Vorwurf von Trump zurückgewiesen, sie übertreibe mit ihren Warnungen vor den Auswirkungen der Erderwärmung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future wehrt sich gegen den Vorwurf von Donald Trump.
- Neubauer: Die Warnungen vor Klimadesastern sind eher unter- als übertrieben.
«Viele der kompetentesten Forscher sagen mir, dass wir eher untertreiben, statt zu übertreiben», sagte die deutsche Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer der «Neuen Osnabrücker Zeitung».
Die bisher grössten Fehler der Klimaforschung seien gewesen, dass die Prognosen «tendenziell zu schwach» gewesen seien. Die Realität habe viele Vorhersagen längst übertroffen, sagte Neubauer.
Trump: «Ewige Propheten des Untergangs»
Donald Trump hatte die Klimaschutzaktivisten am Dienstag in einer Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos frontal als «ewige Propheten des Untergangs» und «Erben der dummen Wahrsager von gestern» attackiert.
Die Schwedin Greta Thunberg, die bekannteste Figur von Fridays for Future, verfolgte die Rede im Publikum und forderte wenig später bei dem Treffen von Politikern und Wirtschaftslenkern erneut deutlich verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel.
Ökologisch leben sei ein Privileg
Neubauer wehrte sich in dem Zeitungsinterview auch gegen Vorwürfe, Friday for Future betreibe eine Doppelmoral, weil viele der jungen Aktivisten selbst nicht CO2-frei lebten. «Wir fordern von niemandem, sein Auto augenblicklich stehen zu lassen, nie wieder zu fliegen und kein Steak mehr anzuschauen», sagte die Hamburgerin.
Es sei zwar «toll, wenn Menschen ökologisch leben». Dies sei aber nach wie vor ein Privileg, beklagte die 23-Jährige. «Bio-Fleisch ist viel teurer. Das Flugzeug ist oft billiger als der Zug. Klimaschädliches Verhalten wird belohnt.»