Früherer Wirecard-Chef Braun will voraussichtlich im Januar aussagen
Der frühere Wirecard-Chef Markus Braun will in dem Prozess gegen ihn nun doch aussagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Verteidigung erweitert Antrag auf Aussetzung des Verfahrens.
Brauns' Verteidiger Alfred Dierlamm sagte am Montag, falls das Landgericht München I dem noch offenen Antrag der Verteidigung auf Aussetzung des Verfahrens nicht folge, werde sich Braun wohl in der zweiten Januarhälfte äussern. Ursprünglich hatte Braun bereits in der vergangenen Woche aussagen sollen; wegen von der Staatsanwaltschaft nachgereichter neuer Beweismittel sagte er dann doch nicht aus.
Dierlamm erweiterte vor der Ankündigung der Aussagebereitschaft allerdings den Antrag auf Aussetzung des Verfahrens. Die von der Staatsanwaltschaft noch nach der Erhebung der Anklage geführten Ermittlungen seien «ein Fass ohne Boden», sagte Dierlamm. Die Verfahrenssituation sei mit rechtsstaatlichen Prinzipien nicht vereinbar, weshalb das Verfahren ausgesetzt werden müsse.
Dierlamm begründete dies damit, dass die Anklage noch nach Eröffnung des Hauptverfahrens im grossen Stil Beweismittel nachliefere, was eine Verteidigung unmöglich mache. So habe die Verteidigung nach dem zweiten Verhandlungstag 11.000 PDF-Seiten und über 8000 E-Mails erhalten, die nun gesichtet werden müssen.
Wie der Vorsitzende Richter Markus Födisch sagte, wird über den Aussetzungsantrag wahrscheinlich in diesem Jahr nicht mehr entschieden.