Galeria Karstadt Kaufhof schliesst weniger Filialen als geplant
Nach Verhandlungen mit den Vermietern gibt es für sechs Filialen des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof doch noch eine Zukunft.
Das Wichtigste in Kürze
- Galeria Karstadt Kaufhof schliesst sechs Filialen weniger als geplant.
- Dies nachdem der Warenhauskonzern mit den Vermietern verhandelte.
- 56 Filialen sind dennoch von einer Schliessung bedroht.
Deutschlands letzter grosser Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) will nach Zugeständnissen der Vermieter sechs Filialen weniger schliessen als ursprünglich geplant.
Nach Verhandlungen mit den Vermietern sieht der Handelsriese eine Zukunft für sechs weitere Häuser zwischen Chemnitz und Dortmund. Doch 56 Filialen droht nach wie vor das Aus.
Für die Karstadt-Warenhäuser in Dortmund, Nürnberg Lorenzkirche, Goslar, Potsdam und die Kaufhof-Filialen in Chemnitz und Leverkusen gebe es eine Zukunftsperspektive. Dies teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung Miguel Müllenbach am Freitag in einem Mitarbeiterbrief mit. Rund 750 Mitarbeiter behalten dadurch ihren Arbeitsplatz.
In schwierigen Verhandlungen sei es gelungen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so anzupassen, dass die Filialen fortgeführt werden könnten. Dies erklärte der Manager, der selbst das Verhandlungsteam führte. Für die übrigen 56 Warenhäuser auf der Schliessungsliste gebe es allerdings weiterhin «keine wirtschaftliche Fortführungsperspektive». Dies aufgrund der hohen Mieten und der soziodemographischer Standortnachteile.
Schwere Krise wegen Corona-Pandemie
Erst vor zwei Wochen kündigte die Schliessung von insgesamt 62 Filialen in 47 Städten an. Der GKK-Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz betonte damals: «Dieser Schritt ist ohne Alternative, weil diese Filialen den Gesamtbestand des Unternehmens gefährden.» Wenig später wurde bekannt, dass der Konzern auch 20 von 30 Niederlassungen der Tochter Karstadt Sports schliessen will. Hinzu kommen 24 Filialen von Karstadt Feinkost.
In den betroffenen Kommunen lösten die Ankündigungen in vielen Fällen Sorge vor einer Verödung der Innenstädte aus. Der Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe, sagte: «Die massenhaften Schliessungen von Filialen bei Karstadt Kaufhof sind für die betroffenen Städte ein tiefer Einschnitt. Mit diesen Kaufhäusern geht ein Ort der Versorgung und Begegnung verloren.»
Galeria Karstadt Kaufhof war durch die pandemiebedingte Schliessung aller Filialen in eine schwere Krise geraten. Anfang April musste der Konzern Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen. Der Konzern rechnet durch die Pandemie bis Ende 2022 mit Umsatzeinbussen von bis zu 1,4 Milliarden Euro.