Tarifstreit zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Deutschen Bahn eskaliert.
Claus Weselsky
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL): Claus Weselsky. - Christoph Soeder/dpa

Im Zentrum der Tarifverhandlungen steht die Forderung der GDL nach einer Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeiter, ein Punkt, bei dem die Bahn wenig Spielraum sieht. Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn haben ihre Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag fortgesetzt.

Mit dabei war dieses Mal auch wieder GDL-Chef Claus Weselsky, der bei den Gesprächen am Donnerstag die meiste Zeit gefehlt hatte. Er verzichtete bei seinem Eintreffen am Verhandlungsort in Berlin am Freitag auf eine Einschätzung der aktuellen Verhandlungssituation. Auch DB-Personalvorstand Martin Seiler äusserte sich nicht.

Forderung nach Arbeitszeitreduktion

Knackpunkt in den Tarifgesprächen ist die Forderung der GDL nach einer Arbeitszeitverringerung von 38 auf 35 Stunden in der Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohn. Bahn-Personalvorstand Seiler hält die Forderung für unerfüllbar und sieht an dieser Stelle keinen Spielraum angesichts des Fachkräftemangels.

Die Gewerkschaft fordert zudem 555 Euro mehr im Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Bahn legte der GDL in der ersten Verhandlungsrunde vor zwei Wochen ein Angebot vor und stellte darin eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten in Aussicht.

Streikdrohung im Raum

Die Gewerkschaft hat im noch jungen Tarifkonflikt bereits einmal gestreikt und so vor einer Woche Tausende Zugausfälle herbeigeführt. Zudem läuft eine Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern über unbefristete Streiks. Das Ergebnis soll Ende Dezember vorliegen.

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