Gedenken an Massenverhaftung von Juden in Frankreich vor 80 Jahren

Keystone-SDA
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Frankreich,

Das Internationale Auschwitz-Komittee gedenkt der Deportierung von Juden aus Paris. Die Massenverhaftung jährt sich zum 80. Mal.

Denkmal
Denkmal für die zusammengetriebenen und deportierten Juden in Paris. Das Ereignis jährt sich zum 80. Mal. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor genau 80 Jahren kam es in Frankreich zu einer Massenverhaftung von Juden.
  • Das Internationale Auschwitz Komitee erinnerte am Samstag an das Ereignis.

80 Jahre nach der grössten Massenverhaftung von Jüdinnen und Juden in Frankreich während des Zweiten Weltkriegs hat das Internationale Auschwitz Komitee erklärt, die Erinnerung gewinne eine «beklemmende Aktualität».

Der Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, sagte laut einer Mitteilung vom Samstag, die Erinnerungen an die Razzien seien bei jüdischen Menschen in Frankreich sehr lebendig. Sie «gewinnen nicht nur für sie angesichts des heutigen Antisemitismus und der alltäglichen Bedrohungen, denen jüdische Menschen in vielen Ländern ausgesetzt sind, eine beklemmende Aktualität», erklärte er.

Französische Polizisten hatten am 16. und 17. Juli 1942 im Auftrag der deutschen Besatzer rund 13'000 Juden festgenommen, darunter mehr als 4000 Kinder.

Juden zusammengetrieben und deportiert

Sie wurden auf dem Gelände der Winter-Radrennbahn (Vél d'Hiv) zusammengetrieben und später in Vernichtungslager deportiert. In Frankreich wird die Massenverhaftung daher als «Rafle du Vél d'Hiv» bezeichnet. Die Beteiligung der Franzosen blieb jahrzehntelang ein Tabu. Erst 1995 entschuldigte sich der damalige Staatspräsident Jacques Chirac.

Auch in französischen Medien wurde des Jahrestags am Samstag gedacht. Der Zeitung «Libération» erzählte der Überlebende Claude Berger, der wegen einer Warnung mit seiner Familie versteckt war und der Festnahme entkam: «Jeden Morgen sind wir aufgewacht und haben uns gesagt, vielleicht kommen sie heute Abend. Und jeden Abend sind wir schlafen gegangen und dachten, vielleicht kommen sie am Morgen.» Auch «Le Monde» schilderte die Erlebnisse von Jüdinnen und Juden, die die Razzia als Kinder überlebt haben.

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