Vatikan

Vatikanstadt hat Briefarchiv von verfolgten Juden veröffentlicht

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Italien,

Die Vatikanstadt hat ein Archiv mit Briefen von verfolgten Juden aus der Nazi-Zeit geöffnet – auf Wunsch von Papst Franziskus.

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Die Vatikanstadt in Rom. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Vatikan hat ein Archiv mit Dokumenten zur Judenverfolgung aus der Nazi-Zeit.
  • Ein Teil davon wird jetzt öffentlich gemacht.
  • Laut Vatikan enthält die Sammlung fast 40'000 Dokumente.

Der Vatikan hat einen Teil seines Archivs mit Dokumente über die Judenverfolgung aus Zeit der Nationalsozialismus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Interessierte können ab sofort im Internet Briefe aus dem Pontifikat von Pius XII. einsehen, die Bitten jüdischer Menschen in Europa aus der Zeit der Verfolgung durch die Nazis enthalten. Das teilte der Heilige Stuhl am Donnerstag mit.

In den Schreiben baten die Menschen das damalige Oberhaupt der katholischen Kirche (1939 bis 1958) um Hilfe. Der Italiener - Eugenio Pacelli - steht in der Kritik für seinen zurückhaltenden Umgang mit Nazi-Deutschland. Ihm wurde zudem vorgeworfen, beim Thema Holocaust geschwiegen zu haben.

Sammlung in der Vatikanstadt umfasst 40'000 Dokumente

Die Sammlung stammt aus der Abteilung für Beziehungen zu den Staaten und internationalen Organisationen im vatikanischen Staatssekretariat. Sie heisst «Ebrei» (Italienisch für: Juden) und enthält laut Vatikanstadt fast 40'000 Dokumente. Forscher hatten seit März 2020 Zugang zu den Unterlagen.

vatikanstadt
Papst Franziskus, Oberhaupt der Vatikanstadt. (Archivbild). - dpa

Der deutsche Kirchenhistoriker Hubert Wolf untersuchte sie bereits. Aus ihnen geht hervor, wie die Menschen den Papst um Hilfe etwa bei der Flucht oder um finanzielle Unterstützung baten. Er zeigt auch, wie der Vatikan reagierte.

Der Heilige Stuhl habe das Archiv auf Wunsch von Papst Franziskus geöffnet. Das schrieb Erzbischof Paul Richard Gallagher, quasi der Aussenminister des katholischen Kirchenstaates, in der Vatikan-Zeitung «Osservatore Romano». Mehr als 2700 Fälle von Bitten seien darin aufbewahrt, um die sich das Staatssekretariat damals kümmerte. Zunächst sind 70 Prozent des gesamten Archiv-Teils online verfügbar.

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